ÖRV räumt bei WM ab

Österreichs Rodel-Asse verlassen Whistler mit fünf WM-Medaillen im Gepäck.

Am Schlusstag gibt es sowohl im Herren-Einsitzer als auch in der Team-Staffel Grund zur Freude.

Nico Gleirscher sicherte sich bei den Titelkämpfen auf der Olympiabahn von 2010 mit Bronze neuerlich eine WM-Medaille. Der 27-jährige Stubaier musste sich im Einsitzer-Rennen lediglich Max Langenhan und Felix Loch beugen, die einen deutschen Doppelerfolg feierten. Langenhan gelang damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Für Gleirscher war es nach Sprint-Gold 2021 und der Silbermedaille von Altenberg die dritte WM-Medaille im Einsitzer. Europameister Jonas Müller rodelte als zweitbester Österreicher Platz fünf. David Gleirscher, der am Donnerstag mit Madeleine Egle im Single Mixed Bewerb Bronze geholt hatte, schloss die Konkurrenz auf Rang neun ab. Wolfgang Kindl belegte unmittelbar dahinter Platz zehn.

Deutschlands Schlitten, die bei der Generalprobe im Vorjahr in sämtlichen Disziplinen siegreich waren, unterstrichen mit dem Triumph in der abschließenden Team Staffel ihre Vorliebe für die Hochgeschwindigkeitsbahn in British Columbia. Während die stark eingeschätzten Teams aus Lettland, Italien und den USA Federn lassen mussten, behielten Madeleine Egle, Thomas Steu/Wolfgang Kindl, Nico Gleirscher und Selina Egle/Lara Kipp trotz einiger Schrecksekunden die Nerven und holten mit Silber die fünfte ÖRV-Medaille im Rahmen dieser Titelkämpfe. Drei davon gehen auf das Konto von Egle/Kipp, die an den Vortagen Gold im Disziplinenrennen und gemeinsam mit Steu/Kindl im Mixed Bewerb einfahren konnten. Selina Egle freut sich: „Es war ein unglaubliches Wochenende. Drei Medaillen, davon zwei aus Gold, das kann sich schon sehen lassen, wir sind mega happy!“ Staffel-Bronze ging sensationell an die das kanadische Team, das auf der Heimbahn nach 2016 wieder eine WM-Medaille gewann.

© ÖRV // Foto: ÖRV/ FIL / Michael Kristen

Venier rast zu WM-Gold

Stephanie Venier rast bei der Heim-WM in Saalbach zum Titel im Super G.

Unter dem Jubel der 14.500 Fans im vollbesetzten Zielstadion setzt sich Venier um gerade einmal zehn Hundertstel vor der Gesamtführenden im Weltcup, Brignone, durch.

Macuga und Vickhoff Lie hatten 0,24 Sek. Rückstand auf die Siegerin, die zum insgesamt achten Mal für Rot-Weiß-Rot und als siebente Österreicherin WM-Gold im Super-G gewann. Vor 34 Jahren hatte an gleicher Stelle die unvergessene Ulrike Maier als bisher einzige ÖSV-Läuferin ihren Titel von 1989 verteidigt.

Venier, die heuer den zweiten Platz in St. Anton als bestes Ergebnis zu Buche stehen hatte, konnte ihr Glück gar nicht fassen. „Es klingt noch immer unreal“, sagte die neue Weltmeisterin im ORF-Interview. Dabei war sie nach einer mäßig guten Nacht noch mit sprichwörtlich zittrigen Knien am Start gestanden. „Ich war vor dem Start extrem nervös und habe nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll. Aber anscheinend war das ein gutes Omen“, sagte die 31-Jährige, die man nun auch in der Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr, live in ORF1, Übertragung ab 10.30 Uhr) auf der Rechnung haben darf.

Im Super-G legte Venier im oberen Teil den Grundstein, denn unten waren sowohl Brignone als auch Macuga und Vickhoff Lie schneller als die Weltmeisterin. „Unten habe ich probiert, in Position zu gehen und schneller zu werden, aber es ist nicht mehr gegangen. Oben ist es mir gut gelungen, da hab ich den Speed mitgenommen“, sagte die Tirolerin, die ihrer davor überschaubaren Medaillensammlung den bisher wertvollsten Preis hinzufügte. Bisher hatte Venier Abfahrtssilber von St. Moritz 2017 zu Buche stehen – also von jener WM, als Österreich mit Schmidhofer letztmals die Super-G-Weltmeisterin stellte.

Venier, die mit ihren 31 Jahren Elisabeth Görgl, als 29-Jährige Doppelgoldene 2011 in Garmisch-Partenkirchen, als älteste österreichische Weltmeisterin ablöste, war sich der Bedeutung ihres Sieges durchaus bewusst. „Es tut schon gut, dass ich jetzt eine Medaille stehen habe. Es klingt irgendwie komisch, dass ich die Nation erlöst habe, das habe ich heute schon öfters gehört. In erster Linie fahre ich für mich persönlich Ski, aber wir können schon sagen, dass wir Weltmeister sind. Das klingt schon cool. Träume sind da, damit sie verwirklicht werden, aber das sagt sich auch so einfach. Ich glaube, ich brauch noch ein paar Tage, oder Monate, damit ich das realisiert habe.“

© sport.orf.at Karl Huber (Text) // Foto: GEPA pictures/ Harald Steiner

Schneeberger bei WM auf Platz 5

Saisonziel erreicht – Anna Schneeberger holt sich Platz 5 bei der WM in Hongkong!

Vom 30. November bis 4. Dezember findet in Hongkong die größte bisher je ausgetragene Poomsae WM statt. Mit dabei Anna Schneeberger, die in der Königsklasse bei den Damen -30 Jahre antritt.

Als Nummer 8 der Weltrangliste war ein Top Ten Platz angestrebt. Dass es dann sogar Platz 5 wurde, ist ein riesiger Erfolg für die Athletin.

Die Leistungsdichte war enorm, jede Vorrunde extrem gut besetzt. Glücklicher Einstieg für Anna in der ersten Runde, wo die Afrikameisterin aus Tunesien gleich W.O. gab und Anna damit eine Runde weiter.

In Runde Zwei wartete dann El Melhaoui Lamiae aus Marokko. Anna ließ keinen Zweifel aufkommen, wer Chefin im Ring ist und besiegt Lamiae souverän.

Wir wussten vom Weltranking her, dass in Runde 3 mit Ex-Weltmeisterin Paula Fregoso aus Mexiko ein hartes Los auf uns zukommt. In einem grandiosen Match besiegte Anna letztlich Fregoso und stieg ins QF auf.

Runde 4 war klar, mit der Weltranglisten Ersten, der koreastämmigen Eva Sandersen aus Dänemark, bedarf es einer kleinen Lücke, die sich auftun muss, um da weiterzukommen. Es war im heurigen Jahr bereits das vierte direkte Match, das man bestritt. Und auch diesmal behielt die fehlerlos performende Eva Sanderson die Oberhand und gewann hauchdünn gegen Anna, die damit den hervorragenden 5. Platz belegte.

© taekwondo-woergl.at // Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner

Erfolgserlebnis für Pötzi

Bestes Ergebnis bei einem Großevent für Mattea Pötzi.

Im Lead-Bewerb der Kletter-EM in Villars zeigt Mattea Pötzi mit dem Finaleinzug auf und holt mit Rang sechs ihr bestes Ergebnis bei einem Großereignis.

Bereits im Halbfinale spielte Pötzi, die in der laufenden Saison drei Top-10-Plätze und ihren ersten Podestplatz im Weltcup holen konnte, ihre Klasse aus. Mit 38+ Griffen zog sie als Sechste ins Finale der Top-8 ein. „Das Ziel war es, ins Finale zu klettern. Das habe ich erreicht, damit darf ich nicht unzufrieden sein“, sagt die 24-jährige Kärntnerin.

Im Finale lautete das Motto: Voller Angriff. Auf der kniffeligen Finalroute fand Pötzi jedoch nicht ganz optimal hinein und musste nach 31+ Griffen von der Wand. Das reichte am Ende für Rang sechs – ihr bestes Ergebnis bei einem Großevent in der allgemeinen Klasse. Der Sieg ging an die Italienerin Laura Rogora, die mit 45 Griffen vor Ievgeniia Kazbekova (UKR/39+) und Lynn Van der Meer (NED/38+) Gold holte.

„Im Finale konnte ich nicht alles herausholen, insgeheim habe ich mir etwas mehr erhofft“, war Pötzi nicht ganz zufrieden, konnte jedoch auch viel Positives aus der Schweiz mitnehmen. „Das motiviert mich umso mehr, in den nächsten Bewerben alles zu geben.“ Eva-Maria Hammelmüller belegte Rang 13, Julia Fišer hatte das Halbfinale als 25. haarscharf verpasst.

Die EM in Villars endete damit ohne rot-weiß-rote Medaille. Auch, weil Jessica Pilz und Jakob Schubert nach den Olympischen Spielen eine Auszeit einlegen. „Die beiden Olympia-Bronzemedaillen überstrahlen die EM ganz klar. Einige Athlet:innen haben in dieser Saison andere Schwerpunkt gesetzt und die EM mitgenommen, Nicolai Užnik und Franziska Sterrer haben etwa die kräfteraubende Olympia-Qualifikation hinter sich“, analysiert KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm. „Zudem waren die jüngeren Athlet:innen gleichzeitig bei der Jugend-WM in China unterwegs, einige von ihnen hätten in Villars mit Sicherheit aufzeigen können.

© Austria Climbing // Foto: KVÖ/Pötzi

WM-Gold für Nagiller

Eva Nagiller ist Weltmeisterin im Voltigieren.

Die Tirolerin gewinnt in Bern überraschend den Weltmeistertitel, nachdem sich ihr etatmäßiges Pferd „Idefix“ sowie das Ersatzpferd verletzt hatten.

Nachdem sich ihr Pferd „Idefix“ kurz vor der Weltmeisterschaft verletzt hatte, gab Eva Nagiller ihre Hoffnung auf eine Medaille fast auf. Denn mit Ersatzpferd „Lavalino“ fühlte sie sich nicht sicher genug. Direkt vor Ort in Bern verletzte sich dann auch noch Lavalino, was die Situation noch schwieriger machte. „Der Ausfall von Idefix kurz vor der WM war für mich ein sehr schwerer Moment. Wir haben diese Saison bisher alles gewonnen und waren ein eingespieltes Team, Klaus (Anm: Longenführer Klaus Haidacher), Idefix und ich“, wurde Nagiller in einem Bericht des Österreichischen Pferdesportverbands zitiert.

Trotz der Widrigkeiten holte sich die 27-jährige Tirolerin von der Voltigiergruppe Pill schließlich den Sieg. Auf dem 15-jährigen polnischen Warmblut Bastion, longiert von Tomasz Ogonowski aus Polen, schaffte Nagiller nach nur einem gemeinsamen Training die beste Kür des Tages. Alina Ross und Alice Layher aus Deutschland gewannen Silber und Bronze.

Nach der Pflicht, dem ersten der insgesamt drei Teilbewerbe, lag Nagiller noch hinter Vize-Europameisterin Alina Ross auf Zwischenrang zwei. Im darauffolgenden Technikprogramm, in dem vorgeschriebene Elemente mit frei wählbaren Elementen kombiniert werden, schaffte sie es, mit ihrem Technikprogramm in Führung zu gehen.

Bei der Europameisterschaft 2023 in Schweden erreichte die Tirolerin mit Idefix im Einzel den neunten Platz und gewann zusammen mit Romana Hintner die Goldmedaille im Doppel („Pas de deux“). Die Tirolerin folgt mit ihrem WM-Gold laut Pferdesportverband Jasmin Lindner aus Fügen nach, die diesen Titel zuletzt 2021 für Österreich gewonnen hatte.

© tirol.orf.at // Foto: FEI/Martin Dokoupil

Bestes Karriereergebnis für Gandler

Anna Gandler landet bei der WM in Nové Město auf dem siebten Platz und feiert ihr bestes Karriereergebnis.

Anna Gandler und Teamkollegin Lisa Hauser sorgen beim letzten Damenrennen der IBU Biathlon Weltmeisterschaften in Nové Město na Moravě (CZE) für einen gelungenen Abschluss der Titelkämpfe in Tschechien.

Beide Österreicherinnen hielten sich beinahe das gesamte Rennen über in der Nähe der Medaillenränge und lieferten sowohl auf der Loipe als auch am Schießstand eine starke Performance ab. Gold ging in überlegener Manier an Justine Braisaz-Bouchet. Die Französin setzte sich mit einer makellosen Schießleistung und einem Vorsprung von 31,2 Sekunden gegen die ebenfalls fehlerfrei gebliebene Italienerin Lisa Vittozzi durch. Bronze ging mit Lou Jeanmonnot (+56,7 sec./1 Fehlschuss) an eine weitere Französin.

Lisa Hauser präsentierte sich von Beginn an wieder in starker Verfassung. Die Tirolerin leistete sich im gesamten Rennen lediglich einen Fehlschuss und sorgte am Ende mit einem Rückstand von 1:36,9 Minuten als Sechste für das bisher beste österreichische Ergebnis im Rahmen dieser Weltmeisterschaften. Neben Hauser überzeugte auch Anna Gandler erneut auf ganzer Linie. Die 23-Jährige belegte mit einem Rückstand von 1:44,8 Minuten direkt hinter ihrer Teamkollegin Platz sieben und egalisierte damit ihr bisher bestes Karriereergebnis. Die Tirolerin klassierte sich damit bei jedem WM-Einzelrennen in Tschechien innerhalb der Top-15.

Anna Gandler: „Ich bin natürlich voll happy mit dem heutigen Ergebnis. Der Fehler liegend ärgert mich aber ein wenig, weil ich bisher liegend fehlerfrei geblieben bin und ausgerechnet heute ist mir dann der Fehler passiert. Aber das ist das Einzige, was ich heute ein bisschen bereue, denn ansonsten bin ich megahappy. Gratulation auch an Lisa, die sich das heute wirklich verdient hat. Für uns war es definitv ein gutes Ende dieser WM.“

© Ski Austria // Foto: GEPA pictures/ Bildbyran/ Petter Arvidson

Schweinberger starke Fünfte

Christina Schweinberger wird starke Fünfte im Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften in Glasgow.

Die Tirolerin kämpft bis zum Schluss mit den absolut weltbesten Fahrerinnen sogar um den Sieg, landet schlussendlich auf dem fünften Rang.

„Das Zeitfahren war natürlich ein Boost für mein Selbstvertrauen, aber das war ein richtig hartes Rennen heute. Immer wieder gab es Attacken und wir fuhren so oft am Maximum. Es war ein richtiges Ausscheidungsrennen und die Gruppe um mich wurde immer kleiner“, schilderte die 26-jährige Tirolerin.

Bis in die letzte Runde war sie ganz an der Spitze des Rennens, gemeinsam mit den wohl besten Fahrerinnen der Welt und probierte sogar selbst einen Angriff um das Regenbogentrikot zu erringen: „Ich wollte es nicht auf die letzten Kilometer ankommen lassen. Gemeinsam mit Lizzie Deignan habe ich eine Chance gesehen, was gar nicht so schlecht funktionierte.“ Das österreichisch-britische Duo erarbeitete sich einige Meter auf ihre Verfolgerinnen, doch die Gruppe lief wieder zusammen.

Am Ende ging der Sieg an die Belgierin Lotte Kopecky vor Demi Vollering aus den Niederlanden. Vor wenigen Wochen war das Duo auch auf den Rängen eins und zwei bei der Tour de France Femmes. Bronze sicherte sich die Dänin Cecilie Uttrup Ludwig. 34 Sekunden nach der Siegerin erreichte Schweinberger den Zielstrich nach 154 Kilometern. „Am Schluss war der Stecker raus bei mir. Ich habe noch Reusser und Vollering vor mir gesehen, dachte da ist die Medaille und da muss ich hin, aber es ging nicht mehr“, so die Österreicherin. Ihre Zwillingsschwester Kathrin Schweinberger landete auf Rang 38, die Steirerin Carina Schrempf wurde 48ste. Die beiden U23-Fahrerinnen Leila Gschwentner und Elisa Winter sahen, wie über 100 der 200 Starterinnen nicht die Ziellinie.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Schweinberger erobert Bronze

Christina Schweinberger erobert die Bronzemedaille im Zeitfahren bei den Weltmeisterschaften in Glasgow.

Mit einer unglaublich starken Leistung steht sie zum ersten Mal bei Weltmeisterschaften am Podest der besten Drei.

„Als ich heute am Morgen aufgewacht bin, war mein Ziel noch in den Top 20 zu landen. Das kam unerwartet“, war sie selbst von sich am meisten überrascht. Doch seit über einem Jahr gehört sie zu den besten Radprofifahrerinnen der Welt, was sie bei vielen internationalen Rennen schon unter Beweis stellte. Nun klappte es auf der ganz großen Bühne der Weltmeisterschaften in Glasgow.

„Die Zeitfahren, die ich bislang bestritten habe, waren alle kürzer. Der Respekt vor dem Kurs war riesig. Es ist das längste Zeitfahren meiner Karriere“, blickte sie auf die 36,2 Kilometer zurück. Die Tirolerin, die noch vor vielen der Favoritinnen ins Rennen ging, war dann im letzten Streckenteil eine der schnellsten Fahrerinnen, überholte noch die Britin Anna Henderson, die bei der letzten Zwischenzeit noch vor ihr lag. „Nach 25 Kilometern wusste ich, dass es ein guter Tag werden wird, weil meine Geschwindigkeit nicht mehr runtergefallen ist. Ich bin einfach weitergefahren und jetzt habe ich eine Medaille“, strahlte Schweinberger.

Für sie war es die erste Medaille bei einem großen internationalen Event: „Das Gefühl ist unglaublich. Ich habe jetzt bei der Siegerehrung jede Minute genossen und die Medaille gehört wirklich jedem, der mich seit Beginn meiner Karriere unterstützt hat.“ Für die Straßenolympiasiegerin von 2021, die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer gab es Platz 15. „Die Platzierung ist schlechter als mein angestrebtes Ziel. Aber ich weiß nicht, ob ich selbst nicht so gut unterwegs war, oder ob einfach die anderen stärker waren, weil das Niveau allgemein gestiegen ist“, berichtete Kiesenhofer, die sich über die Medaille ihrer Teamkollegin freute. „Ich freue mich irrsinnig für Christina, weil das war einfach einfach ein mega starkes Rennen von ihr. Einfach unglaublich“, fügte sie an.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Schubert holt nächstes WM-Gold

Jakob Schubert holt sein nächstes WM-Gold und sichert sich ebenfalls ein Olympia-Ticket.

Er liefert und liefert und liefert! Die Rede ist von Jakob Schubert. Nach der Goldmedaille im Lead legt der 32-jährige Innsbrucker bei der Kletter-WM in Bern noch einen drauf und holt im Boulder & Lead Bewerb erneut Gold.

Im olympischen Format zeigte der Ausnahme-Kletterer einmal mehr seine Klasse, holte mit Gold sein bereits elftes WM-Edelmetall und sicherte sich nach Jessica Pilz auch frühzeitig das Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Den Grundstein für Platz eins und das Olympia-Ticket legte Schubert bereits im Bouldern. Nach beeindruckenden vier Tops und 99,6 Punkten lag der Heeressportler zur Halbzeit auf Platz zwei – nur 0,1 Punkte hinter Leader Tomoa Narasaki (JPN) – und brachte sich in eine super Ausgangsposition. „Es ist unglaublich, wie es mir bei der WM aufgegangen ist und ich jetzt noch einen zweiten Titel mitnehmen kann. Ich habe gewusst, bei einer guten Boulder-Runde habe ich Chancen. Ich bin extrem gut reingestartet und habe gemerkt, dass den ersten Boulder neben mir nur Tomoa gemacht hat. Das hat mir einen unglaublichen Boost gegeben. Dann war ich drinnen und habe voll abgeliefert. Die Ausgangssituation war super, aber mental herausfordernd. Normalerweise kann ich von hinten angreifen, jetzt musste ich meine Position verteidigen“, erklärte Schubert.

Nach einer kurzen Pause folgte der entscheidende Lead-Teil, Schuberts Paradedisziplin. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner zeigte einmal mehr eine starke Leistung, hielt seine Konkurrenten auf Distanz und konnte den Halbzeitführenden aus Japan noch in beeindruckender Manier überholen. Am Ende erreichte Schubert im Vorstieg 42 Griffe und krönte sich mit 183,6 Punkten zum verdienten Weltmeister. Silber ging am Ende an den US-Amerikaner Collin Duffy (160,7 Punkte), Bronze holte der Japaner Tomoa Narasaki (156,7 Punkte). Neben Edelmetall konnte sich das Trio auch über das Olympia-Ticket für Paris 2024 freuen.

„Ich bin froh, dass ich die Nerven so unter Kontrolle gehabt habe. Mir war bewusst, dass das eine perfekte Gelegenheit für mich ist, diese Chance wollte ich nutzen. Ich habe alles rausgeholt, auch wenn ich das Ende der Vorstiegs-Route etwas anders hätte klettern sollen. Der Titel bedeutet mir richtig viel. Ich bin einfach nur stolz, was ich in den letzten Jahren alles erreichen durfte und wie viele Goldmedaillen jetzt schon bei mir zu Hause hängen“, erzählte Schubert mit einem breiten Grinser.

Jakob Schubert ist kein Sportler, der lange um den heißen Brei herumredet oder sich hinter allgemeinen Floskeln versteckt. So war es wenig verwunderlich, dass die Ansage vor der Kletter-Weltmeisterschaft in Bern auch relativ klar formuliert wurde. Und der 32-jährige Innsbrucker hielt einmal mehr Wort, lieferte am Tag X wieder einmal in beeindruckender Manier wie ein Schweizer Uhrwerk ab und holte sich einen der drei Olympia-Spots: „Die Vorstiegs-Goldmedaille war großartig, war aber ein wichtiges Etappenziel für mich. Ich bin nach Bern gekommen und wollte bei der ersten Möglichkeit gleich das Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris lösen. Ich bin megaglücklich, dass es jetzt auch so gekommen ist, ich meine Leistung in beiden Teilbewerben abliefern konnte und noch eine Goldmedaille nach Hause nehmen kann. Die Gewissheit, dass ich jetzt in Paris dabei sein werde, macht meine Jahresplanung nun um einiges einfacher. Jetzt will ich einfach den Moment genießen. Ich nehme ganz viele tolle Erinnerungen mit nach Hause und war von der Stimmung in der Halle mächtig beeindruckt. Unfassbar cool!“

© KVÖ // Foto: Lena Drapella/IFSC

WM-Silber für Pilz

Jessica Pilz holt WM-Silber in Bern und sichert sich ein Olympia-Ticket.

Pilz und Großereignisse – das passt einfach! Die 26-jährige Niederösterreicherin fügt ihrer beeindruckenden Medaillensammlung bei der Kletter-Weltmeisterschaft in Bern (SUI) im Boulder & Lead-Bewerb eine weitere hinzu.

Bei der WM-Premiere des olympischen Formats holte Pilz in der PostFinance Arena nach einer beherzten Vorstellung mit Silber nicht nur ihr viertes WM-Edelmetall, sondern sicherte sich auch einen der drei begehrten Fixplätze für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Mit Spannung wurde der Boulder & Lead-Bewerb, inklusive der ersten Qualifikationsmöglichkeit für die Olympischen Spiele in Paris 2024, erwartet. Die besten acht Athletinnen lieferten sich ein packendes Rennen um die begehrten Olympia-Tickets. Am Ende war es einmal mehr Olympiasiegerin Janja Garnbret (177 Punkte), die sich Gold holte. Silber ging an das rot-weiß-rote Kletter-Ass Jessica Pilz mit 157,1 Punkten. Die Japanerin Ai Mori startete im Vorstieg eine unglaubliche Aufholjagd und sicherte sich am Ende mit 140,6 Punkten noch Bronze.

Der Jubel über Silber und das angepeilte Olympia-Ticket war bei der heimischen Vorzeigesportlerin dementsprechend groß und zauberte ihr einen breiten Grinser ins Gesicht. „Ein perfekter Tag. Es hätte nicht besser aufgehen können. Die Boulder-Runde ist mir heute richtig entgegengekommen und ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Nach den vier Bouldern war ich richtig kaputt und habe gewusst, es ist noch alles offen. Das war dann die ganze Zeit im Hinterkopf. Ich wollte nicht rechnen, ich wollte einfach an die Wand gehen und meine Leistung abrufen. In der Route habe ich mich um einiges besser gefühlt als im Halbfinale. Ich bin ins Fighten gekommen und es hat unglaublich Spaß gemacht“, so Pilz in einer ersten Reaktion. Nach ihrer beeindruckenden Performance in der Final-Route begann das nervenaufreibende Warten. Doch es sollte ein Happy End geben: „Es war meine beste Lead-Leistung in den letzten zwei Wochen. Mir haben die Trainer dann schon immer die Ringe gezeigt. Ich war in der Schule nicht so schlecht in Mathematik, aber ich hatte dann keinen Durchblick mehr. Es ist einfach surreal. Diese Medaille gibt ein unglaublich cooles Gefühl. Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen.“

Die nunmehr vierfache WM-Medaillengewinnerin hat als Draufgabe auch ihr Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris fix und kann frühzeitig für ihre zweite Olympia-Teilnahme planen. „Ich bin so froh, dass es schon beim ersten Anlauf geklappt hat. Es war die letzten Tage wirklich ein großes Thema, zumal ich nach den Einzeldisziplinen noch mit leeren Händen dagestanden bin. Ich habe es gehofft, aber im Combined kann immer so viel passieren und es sind die besten Athletinnen am Start. Ich war den ganzen Tag unglaublich nervös. Jetzt fällt viel Last von meinen Schultern und ich bin überglücklich. Paris 2024 kann kommen – ich hab es geschafft!“

© KVÖ // Foto: Jan Virt/IFSC