EM-Bronze für Schweinberger

Christina Schweinberger holt Bronze im Zeitfahren der Straßen-Europameisterschaften.

Nach Bronze bei den Weltmeisterschaften in Glasgow schlägt Christina Schweinberger bei den Europameisterschaften in Drenthe in den Niederlanden erneut zu und erobert auch EM-Bronze im Zeitfahren der Elite.

Beim überlegenen Sieg der Schweizerin Marlen Reusser belegte Schweinberger auf dem 29.5 km langen Kurs Rang drei. Sie wiederholte damit ihre Platzierung von den Weltmeisterschaften Ende August in Glasgow und lag dabei nicht einmal eine Sekunde hinter der zweitplatzierten Britin Anna Henderson. „Es ist doch wieder überraschend hier auf dem Podium zu sein. Vor allem hat es mich überrascht vor Lotte Kopecky zu bleiben, die meist sehr stark ist im Zeitfahren. Ich habe das Rennen etwas zu schnell angefangen und wusste, dass ich es jetzt irgendwie noch ins Ziel bringen muss und das es dann fürs Podium reicht ist fantastisch“, erzählte die 26-jährige Jenbacherin unmittelbar nach dem Rennen.

Mit einer Spitzenbestzeit bei nach zehn Kilometern wusste die Tirolerin von Beginn an, dass sie sehr gut im Rennen lag. Auch die richtigen Worte vom Team trugen dann zum Erfolg bei. „Die erste Zwischenzeit habe ich mittgeteilt bekommen, obwohl ich es grundsätzlich nicht so gerne habe. Aber mit unserem Coach Stefan Sölkner und dem ganzen Team funktioniert das mittlerweile super. Er weiß ganz genau, was er sagen muss und welche Zwischenzeit er durchgeben kann, um mich zu motivieren.“

Angesprochen auf die äußerst erfolgreiche Saison entgegnete die Tirolerin, die eine heiße Kandidatin für den Titel der Sportlerin des Jahres ist: „Ich hätte diese Medaillen gar nicht erwartet, weil die Zeitfahren am Beginn der Saison gar nicht so gut gelaufen sind. Ohne Druck hat es bei der WM dann super funktioniert und auch heute mit etwas mehr Druck. Ich bin so froh über diese Medaille.“

Die U23-Rennen brachten für Österreich drei Plätze unter den Top 25 ein. Bei den Frauen konnte die U23-Bronzemedaillengewinnerin auf der Bahn in der Einzelverfolging, Leila Gschwentner, sichtlich durch eine Verletzung gehandicapt, den 18. Platz einfahren. Erst Ende August zog sich Gschwentner einen Bruch der Speiche bei einem Sturz während der Tour de l´Avenir zu. Trotz dessen ging sie bei den Europameisterschaften an den Start, um ihre Straßensaison versöhnlich abzuschließen. „Ich habe mir das Rennen heute als letztes Ziel für die Saison gesetzt, um diese nicht mit einem Sturz zu beenden. Ich bin gestern erst das erste Mal ohne Schiene gefahren. Es hat dann heute doch sehr geschmerzt. Ich wollte aber auf gar keinen Fall das Rennen zuhause vor dem Fernseher verfolgen“, erklärte die 19-jährige Tirolerin ihre Beweggründe für den Start.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Schweinberger starke Fünfte

Christina Schweinberger wird starke Fünfte im Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften in Glasgow.

Die Tirolerin kämpft bis zum Schluss mit den absolut weltbesten Fahrerinnen sogar um den Sieg, landet schlussendlich auf dem fünften Rang.

„Das Zeitfahren war natürlich ein Boost für mein Selbstvertrauen, aber das war ein richtig hartes Rennen heute. Immer wieder gab es Attacken und wir fuhren so oft am Maximum. Es war ein richtiges Ausscheidungsrennen und die Gruppe um mich wurde immer kleiner“, schilderte die 26-jährige Tirolerin.

Bis in die letzte Runde war sie ganz an der Spitze des Rennens, gemeinsam mit den wohl besten Fahrerinnen der Welt und probierte sogar selbst einen Angriff um das Regenbogentrikot zu erringen: „Ich wollte es nicht auf die letzten Kilometer ankommen lassen. Gemeinsam mit Lizzie Deignan habe ich eine Chance gesehen, was gar nicht so schlecht funktionierte.“ Das österreichisch-britische Duo erarbeitete sich einige Meter auf ihre Verfolgerinnen, doch die Gruppe lief wieder zusammen.

Am Ende ging der Sieg an die Belgierin Lotte Kopecky vor Demi Vollering aus den Niederlanden. Vor wenigen Wochen war das Duo auch auf den Rängen eins und zwei bei der Tour de France Femmes. Bronze sicherte sich die Dänin Cecilie Uttrup Ludwig. 34 Sekunden nach der Siegerin erreichte Schweinberger den Zielstrich nach 154 Kilometern. „Am Schluss war der Stecker raus bei mir. Ich habe noch Reusser und Vollering vor mir gesehen, dachte da ist die Medaille und da muss ich hin, aber es ging nicht mehr“, so die Österreicherin. Ihre Zwillingsschwester Kathrin Schweinberger landete auf Rang 38, die Steirerin Carina Schrempf wurde 48ste. Die beiden U23-Fahrerinnen Leila Gschwentner und Elisa Winter sahen, wie über 100 der 200 Starterinnen nicht die Ziellinie.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria