Dusek holt WM-Gold

Jakob Dusek kürt sich in Bakuriani (GEO) zum Weltmeister im Snowboardcross.

Der 26-jährige Niederösterreicher setzt sich im Finale in einem dramatischen Fotofinish gegen den Deutschen Martin Nörl durch und holt damit seine erste Medaille bei einem Großereignis.

Jakob Dusek musste im Ziel einige Zeit warten, bis das Resultat offiziell feststand und er über den WM-Titel jubeln durfte. „Ich wusste, dass ich schnell sein kann und hatte natürlich auch Glück im Finale. Unglaublich! Wenn’s laft, dann laft’s. Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll“, rang der frischgebackene Weltmeister unmittelbar nach seinem Gold-Coup nach Worten.

„Ich habe gesehen, dass ich vor dem Martin (Nörl, Anm.) über der Ziellinie war. Ich musste zwar von außen starten, aber ich habe mich im Windschatten gehalten und wusste, dass auf der Zielgeraden noch was möglich ist. Das hat es dann entschieden. Martin hat mich von hinten nicht kommen gesehen. Zum Glück bin ich nur fünf Zentimeter neben Alessandro (Hämmerle, Anm.) vorbeigefahren bei seinem Sturz. Mein Leben dreht sich seit 15 Jahren nur um Snowboard, immer nur um Training und Rennen, aber jetzt bin ich dafür reichlich belohnt worden“, ergänzte Dusek.

Das starke ÖSV-Team kann dank des Sieges des Niederösterreichers zur nächsten WM 2025 einen fünften Athleten mitnehmen. „Das freut mich sehr für das Team. Der Izzi (Hämmerle, Anm.) letztes Jahr mit Olympiagold, die letzte WM-Goldmedaille ist von Markus Schairer 2009 schon länger her“, erinnerte sich Dusek. Insgesamt war es die dritte WM-Goldene im Snowboardcross für Österreich, zuvor hatte Helmut Pramstaller (1997) gewonnen.

Pech hatte Alessandro Hämmerle, der im großen Finale im Kampf um die Führung von Nörl aus dem Rennen genommen wurde. Die Aktion des Deutschen blieb unverständlicherweise ohne Konsequenz, somit blieb dem Olympiasieger von Peking nur der undankbare vierte Platz.

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Schneeberger wird Staatsmeisterin

Anna Schneeberger holt Gold in Poomsae bei der Österreichischen Meisterschaft in Kössen.

Nach zwei Siegen in dieser Klasse und einem im Kyorogi ist dies bereits der vierte Staatsmeistertitel ihrer Karriere.

Alle warteten auf das Highlight des Tages, das Aufeinandertreffen der beiden Topathleten in der Staatsmeisterklasse Damen -30J. Die Nummer 19 der Weltrangliste, Nina Reinsperger traf auf Anna, zur Zeit die Nummer 14 der Welt. Das Prickeln in der Halle konnte man förmlich spüren. Beide Athleten schenkten sich keinen Millimeter. In der ersten Runde setzte sich Anna unter den neun Konkurrentinnen als Beste klar durch. In der Finalrunde der besten fünf, lief Anna einmal mehr zu ihrer Höchstform auf und verwies ihre härteste Konkurrentin Nina Reinsperger aus Stockerau auf den 2. Platz. Gold und der Staatsmeistertitel im Jahr 2022 ging daher an Anna Schneeberger!

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Schubert holt EM-Gold

EM-Gold! Jakob Schubert holt sich seinen ersten Europameistertitel.

Mit einer herausragenden Leistung gewinnt er den erstmals international ausgetragenen Boulder&Lead-Bewerb und kürt sich zum Europameister. Boulder-Europameister Nicolai Užnik sammelt ebenfalls wertvolle Erfahrungen im neuen Olympia-Format.

Den Grundstein für die Goldmedaille legte Schubert im Bouldern. Zur Halbzeit lag der Heeressportler auf Platz drei – nur 0,2 Punkte hinter Leader Adam Ondra und 0,1 Punkt hinter Sam Avezou (FRA). Nach einer kurzen Pause folgte der Lead-Teil, Schuberts Paradedisziplin. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner zeigte eine starke Leistung, war am Top-Griff dran – konnte diesen aber nicht halten. Die Silbermedaille war ihm damit nicht mehr zu nehmen, Ondra hätte ihm aber mit mindestens gleich vielen Griffen noch Gold wegschnappen können. Der Tscheche scheiterte einen Griff früher und landete mit 4,8 Punkten Rückstand auf Schubert auf Rang zwei. Bronze ging an Olympiasieger Alberto Gines Lopez.

Nach einer EM-Silbermedaille und dreimal EM-Bronze ist es der erste Europameistertitel für den 31-jährigen Innsbrucker. Passend, dass er sich auf dem Münchner Königsplatz zum Europa-Champion kürte: „Jetzt habe ich das auch endlich abgehakt. Es haben schon immer wieder Leute gefragt, warum ich viermal Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner bin, aber nicht Europameister.“ Die Premiere des olympischen Events ist für Schubert gelungen.

Für den Routinier war die Freude doppelt groß, da auch Zimmerkollege Nicolai Užnik mit Gold nach Hause fährt. „Das Zimmer war ganz erfolgreich“, lachte Schubert. „Es freut mich mega für Nicolai, der jetzt endlich einmal belohnt wurde.“ Der Boulder-Europameister aus Kärnten war im Abschlussbewerb ebenfalls am Start, lag nach dem Bouldern auf Zwischenrang sechs, eine Medaille war damit außer Reichweite. Im Lead fügte er noch 1,1 Zähler hinzu und landete schließlich auf Platz acht. Für den 22-jährigen Kärntner war das Boulder&Lead-Event dennoch eine wichtige Erfahrung. „Die Luft war nach der Goldmedaille ein bisschen draußen, mit der Platzierung kann ich nicht zufrieden sein. Immerhin habe ich im Bouldern noch einmal eine solide Performance gezeigt, dass es im Lead schwer wird, war zu erwarten.“

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Užnik wird Europameister

Nicolai Užnik kürt sich in München zum Europameister! Es ist die erste Medaille in der allgemeinen Klasse für den 22-jährigen Kärntner – und sie glänzt gleich in Gold.

Medaillen-Doppelpack für den Kletterverband Österreich bei der Europameisterschaft in München! Nach Silber durch Jessica Pilz im Vorstieg kürt sich Nicolai Užnik im Bouldern zum Europameister.

„Ich bin sprachlos, das kann ich alles noch nicht ganz fassen. Das Ziel war eine Medaille, aber das haben alle, die hier am Start sind. Es ist mit Sicherheit der größte Erfolg meiner Karriere“, jubelte Užnik nach einem packenden Finale auf dem Münchner Königsplatz. „Die Stimmung war einfach genial. Das Publikum ist voll mitgegangen und hat mich gepusht, es war eine emotionale Achterbahnfahrt.“

Mit zwei Tops setzte sich der Wahl-Innsbrucker nach drei von vier Bouldern an die Spitze. Tschechiens Superstar Adam Ondra hatte auf dem vierten Boulder als letzter Athlet noch die Chance, Užnik abzufangen. Ondra scheiterte, die Goldmedaille für den Kärntner war somit fix. „Die Minuten des Wartens waren nicht so lustig. Eigentlich war aber nebensächlich, welche Farbe die Medaille hat. Ich hätte mich über Silber fast genauso gefreut, Gold ist aber schon richtig speziell.“

Bei der Jugend-EM 2019 hatte Užnik im Bouldern Silber gewonnen, in den letzten beiden Saisonen war der Heeressportler Stammgast in den Top-10 im Weltcup. Für ein Podest oder eine Medaille in der allgemeinen Klasse hat es bislang nicht gereicht. „Ich wollte nur nicht wieder Vierter werden. Als feststand, dass ich die Medaille habe, ist ein großer Brocken abgefallen. Dieses Gefühl ist überwältigend.“

Einer der ersten Gratulanten war Jakob Schubert. „Wir sind mehr als Trainingskollegen, wir sind sehr gute Freunde. Dass er in der ersten Reihe steht und mich anfeuert, ist nicht selbstverständlich – für uns aber schon. Ich habe ihm schon so oft zu Erfolgen gratuliert, umso schöner, dass er sich jetzt mit mir mitfreuen kann.“ Für Schubert selbst verlief der Bewerb unglücklich: Der Olympia-Bronzemedaillengewinner scheiterte im Halbfinale zweimal am Top-Griff, musste zudem mit einer Wunde am Finger versorgt werden und belegte Rang neun.

© KVÖ // Foto: KVÖ

Medaillen für Plangger und Knapp

Tobias Plangger und Lukas Knapp sorgen mit Gold und Bronze für einen unglaublichen Auftakt im Speed-Bewerb der FISU World University Championship Sport Climbing.

Während Plangger seiner Favoritenrolle gerecht wird und sich nach einer starken und konstanten Leistung zum Universitätsweltmeister krönt, belohnt sich sein Teamkollege Knapp nach einem unglaublichen Fight mit der Bronzemedaille.

Lokalmatador Tobias Plangger (ÖAV Innsbruck) hielt dem großen Druck stand und qualifizierte sich mit der schnellsten Zeit von 5,69 Sekunden für das Finale der besten 16 Athleten. Teamkollege Lukas Knapp (NFÖ Salzburg) machte es spannender, musste im zweiten Lauf alles auf eine Karte setzen und zog als 13. ebenfalls ins Finale ein. Während Plangger seine Läufe, trotz kleiner Schreckmomente, souverän gestalten konnte, überstand Knapp das Achtel- und Viertelfinale jeweils ganz knapp – bis es zum direkten Duell im Halbfinale kam. Dort riskierte Knapp alles, ebnete seinem Teamkollegen aufgrund eines Fehlstartes aber den Weg ins Finale. Plangger, der zuletzt mit seinem Podestplatz im Weltcup Geschichte geschrieben hatte, fügte seiner noch jungen, erfolgreichen Karriere ein schönes Kapitel hinzu und krönte sich nach einem packenden Finallauf zum Weltmeister. Knapp hatte auch im Rennen um Platz 3 das Glück auf seiner Seite und sorgte mit Bronze für einen aus österreichischer Sicht unglaublichen Dienstagabend. Platz 2 ging an den US-Amerikaner Darren Skolnik.

„Mir sind nach dem Finale sehr viele Steine vom Herzen gefallen. Der innere Druck war sehr groß und ist von Lauf zu Lauf immer mehr geworden. Man versucht, das zwar runterzuspielen, aber vorm Heimpublikum bei einer Weltmeisterschaft will man einfach abliefern. Ich freue mich unglaublich, dass es gereicht hat und ich jetzt Universitätsweltmeister bin. Die Medaille hat einen sehr hohen Stellenwert für mich, zumal ich in den letzten Wochen mein Training darauf ausgerichtet habe. Die Europameisterschaft als Großereignis kommt zwar erst im August, aber das Event heute war ein sehr wichtiger Teil der Vorbereitung. Ich bin einfach nur glücklich, werde das jetzt alles sacken lassen und einfach genießen“, strahlte Plangger nach seinem beeindruckenden Sieg.

Aber nicht nur Plangger hatte großen Grund zur Freude, auch Knapp hatte nach der Siegerehrung beste Laune: „Ein unglaublich schöner Tag für mich. Den Fehlstart gegen Tobi habe ich schnell weggesteckt – ich wusste, ich brauche einen Traumlauf, und habe voll riskiert. Der dritte Platz hat einen großen Stellenwert für mich, vor so einer Kulisse etwas gewinnen zu können, ist richtig cool. Die Bedingungen waren perfekt. Ich mag es, am Abend zu klettern – es war eine tolle Show hier in Innsbruck.“

© Austria Climbing // Foto: WUC Sportklettern Innsbruck 2022