Bestes Karriere-Ergebnis für Scherz

Beim Lead-Weltcup in Edinburgh (GBR) kletterten Stefan Scherz und Jessica Pilz ins Finale und holten zwei Spitzenplätze.

Während Scherz in seinem ersten Weltcup-Finale das Podest nur knapp verpasste und sich über Platz 4 freuen konnte platzierte sich Olympia-Teilnehmerin Pilz mit Platz 6 erneut im Spitzenfeld.

Stefan Scherz (NFÖ Neunkirchen) sorgte für eine kleine Sensation in Edinburgh. Der 21-Jährige zog beim Lead-Weltcup in Schottland nach einer beherzten Vorstellung erstmals in seiner Karriere in ein Weltcupfinale ein und verpasste die Top-3 nur knapp. Der Niederösterreicher belegte letztendlich in einem nervenaufreibenden Finale den starken 4. Platz. „Ich bin wirklich extrem gut geklettert heute, das macht mich richtig stolz. Dass ich mich mit meinem ersten Weltcup-Finale belohnen konnte, ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl“, zeigte sich Scherz mehr als zufrieden.

Am Ende fehlte dem Österreicher lediglich ein Zug auf Platz 2. Der Sieg ging an den US-Amerikaner Jesse Grupper, der als einziger Athlet das Top erreichen konnte und sich vor dem Slowenen Luka Potocar durchsetzte. Der Brite Toby Roberts komplettierte als Dritter das Siegespodest. Mathias Posch (ÖAV Innsbruck) erreichte ebenfalls das Halbfinale und holte am Ende Platz 22.

Auch Jessica Pilz (ÖAV Haag) schaffte in Edinburgh in ihrer Paradedisziplin Lead einmal mehr den Sprung in das Finale und platzierte sich nach starker Leistung erneut im Spitzenfeld. Am Ende wurde es in der Runde der besten 8 Athletinnen Platz 6. Der Sieg ging wie schon in der Vorwoche in Koper (SLO) an die Japanerin Ai Mori, die sich vor der Olympiasiegerin aus Slowenien Janja Garnbret durchsetzen konnte. Chaehyun Seo (KOR) komplettierte als Dritte die Top-3. Mit Mattea Pötzi (ÖAV Villach) schaffte es eine weitere Österreicherin in das Semifinale. Sie beendete den Wettkampf in Schottland letztendlich auf Rang 24. Teamkollegin Eva Maria Hammelmüller (ÖAV Haag) hatte das Glück nicht auf ihrer Seite und verpasste nach den beiden Qualifikationsrouten und Rang 29 den Einzug in das Halbfinale nur knapp.

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Zweite Medaille für Pilz

Jessica Pilz und Großereignisse – das passt. Bei der Premiere des Olympia-Formats holt die Niederösterreicherin EM-Bronze.

Die Lead-Silbermedaillengewinnerin fügt ihrer beeindruckenden Medaillensammlung bei der Kletter-EM in München im Rahmen der European Championships eine weitere hinzu: Bei der Premiere des olympischen Boulder&Lead-Events gewinnt die 27-Jährige die Bronzemedaille.

Mit Spannung wurde der erste internationale Bewerb im für Paris 2024 geschaffenen Boulder&Lead-Bewerb, inklusive neuem Punktesystem, erwartet. Am Königsplatz in München lieferten sich die besten acht Athletinnen aus den beiden Einzeldisziplinen vor vollem Haus ein packendes Rennen. Am Ende war es einmal mehr Olympiasiegerin Janja Garnbret, die Gold holte. Silber ging an Landsfrau Mia Krampl, Bronze an Jessica Pilz.

Für die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin war es ein gelungener Schlusspunkt einer starken Europameisterschaft. „Eine Medaille ist immer schön. Das Ziel war mit der Silbernen im Lead erreicht, diese Bronzemedaille ist die Draufgabe“, so Pilz, die sich dennoch nicht ganz freuen konnte. Denn fast hätte der Routenbau den Medaillen-Traum zerstört.

Nach dem Bouldern lag die World-Games-Siegerin mit drei Tops und einer Zone auf Zwischenrang vier. Einzig Janja Garnbret konnte sich mit vier Tops absetzen und hatte nach dem Bouldern bereits 19 Punkte Vorsprung auf den Rest des Feldes. Die Plätze zwei bis fünf trennten nur 0,3 Punkte. Da Krampl dann im Lead-Bewerb das Top und somit das Punktemaximum von 100 Punkten erreichen konnte, war Gold nicht mehr möglich. Silber wäre nur mit einem nicht zu erwartenden Fehler von Garnbret möglich gewesen. Pilz stand unter Druck, hielt diesem aber einmal mehr stand. Mit einer beherzten Leistung erreichte sie das Top und sicherte sich 100 Lead-Punkte.

Selbst das Maximum hätte aber fast nicht zum Edelmetall gereicht. Lokalmatadorin Hannah Meul hätte Pilz mit 100 Lead-Punkten ihrerseits noch vom Podium stoßen können. Die Deutsche kämpfte sich weit nach oben, schaffte es aber nicht ganz – Pilz stand als Medaillengewinnerin fest. Da Garnbret, wie zu erwarten, nach ganz oben kletterte und sich ihre dritte Goldmedaille bei dieser EM sicherte, wurde es Bronze.

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EM-Silber für Pilz

Jessica Pilz komplettiert mit Silber ihren persönlichen EM-Medaillensatz.

Sie wird ihrer Rolle als Medaillen-Hamsterin einmal mehr gerecht! Bei der Kletter-EM in München im Rahmen der European Championships holt die 25-jährige Niederösterreicherin im Vorstieg die Silbermedaille.

Nach Gold bei den World Games ist es bereits die zweite Medaille bei einem Großereignis in dieser Saison.

Mit Rang vier im Halbfinale hatte sich Pilz souverän den Platz im Finale gesichert. Dort zeigte die Weltmeisterin von 2018 dann einmal mehr, dass sie in der Entscheidung noch einen Gang hochschalten kann. „Ich weiß nicht genau, warum es in den wichtigen Momenten läuft. Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass ich im Finale besser klettere als vorher. Vielleicht sind die anderen in der Entscheidung körperlich oder mental einfach nicht ganz so zur Stelle.“

Unter dem Jubel der tausenden Fans auf dem Münchner Königsplatz erreichte Pilz 45+ Griffe und musste sich damit nur der slowenischen Olympiasiegerin Janja Garnbret, die in dieser Saison alle Vorstiegs-Weltcups gewinnen konnte, geschlagen geben. „Der erste Platz ist meistens ohnehin reserviert, wenn Janja dabei ist“, muss Pilz anerkennen. „Mit der Silbermedaille bin ich sehr happy, auf der Route wäre vielleicht noch ein bisschen was drin gewesen. Aber EM-Silber, das klingt schon sehr gut.“

Nach Gold (Kombination) und Bronze (Lead) bei der EM 2015 in Chamonix (FRA) sowie Bronze (Lead) 2017 in Campitello di Fassa (ITA) ist es bereits die vierte EM-Medaille für die Heeressportlerin, der persönliche EM-Medaillensatz ist komplett. „Für mich hat die EM eine ganz besondere Bedeutung. Nach den Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und in meinem Fall Heim-Weltcup in Innsbruck ist es sicher das wichtigste Event.“

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Pilz und Schubert triumphieren

Die 35. Austragung des legendären Rock Master Festivals im italienischen Arco war mit den Kombinationssiegen von Jessica Pilz und Jakob Schubert fest in österreichischer Hand.

Schubert gewinnt beide Bewerbe. Pilz gewinnt im Vorstieg und holt sich beim Bouldern den 3. Rang. Nach der geglückten Generalprobe fiebern die Beiden nun der EM in München entgegen.

Vom italienischen Publikum zum ‚Super-Schubert‘ gekürt, findet der Olympiadritte von Tokio nach überstandener Covid-Erkrankung wieder zurück auf die Siegerstraße. Der 31-jährige Innsbrucker kürt sich nach Einzelsiegen im Boulder und Vorstieg zum ‚Rock Master 2022‘. Nach 2019 triumphierte Schubert neuerlich an einem Ort, der für den Tiroler viele Emotionen birgt. „Arco ist zum einen eine sehr legendäre Veranstaltung, die es gefühlt schon ewig gibt, zum anderen findet der Rock Master in einem Ort statt, der für fast so etwas wie ein zweites, kleines Zuhause ist.

Mit einem Flash beim letzten Boulder geht der erste Bewerb am Nachmittag an Schubert; nur wenige Stunden später kommt es auf der Vorstiegswand zum perfekten Duell zwischen den besten Freunden und langjährigen Wohnungskollegen Michael Piccolruaz und Schubert. „Es ist definitiv etwas Besonderes mit und gegen Mischa zu klettern. Ich hätte mich bei einem Sieg für ihn genauso gefreut. Das war sicherlich mein speziellstes Duellfinale, das ich je hatte!“ Am Ende bewältigt der Bronzemedaillengewinner von Tokio die Wand in knapp einer Minute (01:01min) vor seinem italienischen Konkurrenten und sieht den ersten Test nach überstandener Covid-Erkrankung als geglückt.

Nach dem erfolgreichen Ausflug an den Gardasee, steht als nächster Wettkampf die Kletter-EM in München auf dem Programm. Dort wird zum ersten Mal in der neuen Olympiakombination geklettert. Ein Schubert kommt nie ohne Ambitionen und gibt noch seine Zielsetzung preis: „Die EM ist das große Highlight heuer und das erste Ziel ist es, ins Finale für die Kombination zu kommen und das Format zum ersten Mal zu testen. Auf dem Weg dorthin eine Medaille im Boulder und im Vorstieg zu holen. Dafür werde ich alles geben, ich freu mich schon sehr!“

Pilz kürt sich bei den Damen mit Rang drei im Bouldern und einem packenden Sieg im Vorstieg zur großen Siegerin. Die World Games Siegerin fiebert nun ebenfalls der EM in München entgegen.

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KVÖ-Quartett des OZ im Spitzenfeld

Erfolgreicher Auftakt ins Boulder-Doppel in Salt Lake City (USA).

Jessica Pilz und Nicolai Uznik verpassen jeweils mit Platz 4 haarscharf das Podest. Franziska Sterrer wird starke fünfte, Jakob Schubert holt Platz 6.

Salt Lake City erwies sich einmal mehr als guter Boden für Österreichs Kletter-Asse.

Jakob Schubert sichert sich im Semi-Finale den Rundensieg und zieht zusammen mit seinem Trainingspartner Uznik ins Finale ein. In diesem kann Uznik mit zwei Tops und drei Zonen glänzen und mit Platz 4 sein bestes Weltcupergebnis einstellen.

„Insgesamt überwiegt die Freude, weil man in diesem dichten Feld erst einmal ins Finale klettern muss. Es zeigt einmal mehr, dass die Richtung stimmt. Ich wäre gerne zum ersten Mal auf dem Podium gestanden, aber wenn ich so weitermache, ist das nur eine Frage der Zeit“ so Uznik.

Für Schubert reichte es in der Finalrunde mit einem Top und zwei Zonen zu Platz sechs, nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Meiringen (SUI) ist der Spitzenplatz aber ein wichtiger Schritt. „Was für ein Wettkampf! In der Quali hatte ich hart zu kämpfen, im Semi ist es mir dann gut aufgegangen. Ein Rundensieg ist immer schön, leider ist es dann im Finale nicht optimal gelaufen. Mit einem Finaleinzug darf ich mich nicht beschweren, es bestätigt mein Gefühl, dass ich derzeit auch im Bouldern sehr gut drauf bin“, berichtet Jakob Schubert.

Bei den Damen konnte Franziska Sterrer (3 Tops, 4 Zonen) das Semifinale gewinnen und sich erstmals für ein Weltcup-Finale qualifizieren, Jessica Pilz (3 Tops, 4 Zonen) folgte ihr als Halbfinal-Vierte ins Finale der Top-6.

Dort konnte Pilz ihre Erfahrung ausspielen, mit drei Tops und vier Zonen holte sie Rang vier. Einen Podestplatz verfehlte die Olympia-Teilnehmerin nur aufgrund der hohen Anzahl an Versuchen, speziell beim ersten Boulder-Problem benötigte Pilz viele Anläufe. „Endlich wieder ein Weltcup-Finale! Es ist von Beginn an gut gelaufen, ich bin sehr gut in Form. Es war doch speziell, an diese Wand zurückzukehren“, so die 25-jährige Niederösterreicherin, die sich im Vorjahr in Salt Lake City ihre folgenschwere Fingerverletzung zugezogen hatte. „Spätestens jetzt ist das endgültig abgehakt. Ich freue mich, dass wir hier nächstes Wochenende noch einmal klettern können.“

Darauf freut sich auch Sterrer, die im Finale ein Top und drei Zonen erreichte und mit Platz fünf ihr bestes Weltcup-Resultat holen konnte. „Es ist einfach schön, wenn die harte Arbeit belohnt wird. Die letzten Jahre waren nicht immer einfach, aber ich habe immer daran geglaubt. Jetzt in einem Weltcup-Finale geklettert zu sein, ist megacool. Hoffentlich kann ich dieses Glücksgefühl mitnehmen“, strahlte die 23-jährige Oberösterreicherin.

Sieger bei den Herren wurde der Franzose Mejdi Schalck, wobei sich bei den Damen die US-Lokalmatadorin Natalia Grossman durchsetzen konnte.

Am Wochenende finden in Salt Lake City noch je ein weiterer Speed- und Boulder-Weltcup statt.

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