Das 49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl belegte bei den Klassen-Weltmeisterschaften vor Auckland den sechsten Gesamtrang und buchte damit den dritten Olympia-Quotenplatz für das österreichische Segelnationalteam. Thomas Zajac und Barbara Matz beendeten die Nacra-17-WM bei schwierigen Starkwindbedingungen auf Rang acht und feierten damit ein erfolgreiches Comeback nach Verletzungspause.
Benjamin Bildstein und David Hussl finden mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele den krönenden Abschluss einer nahezu perfekten Saison.
Steuermann Bildstein blickt zufrieden auf die erste verletzungsfreie Saison seit Jahren zurück:
„Das wertvollste für uns ist, dass wir nach dem letzten Jahr und nach der verpatzten WM 2018 unseren Plan voll umsetzen konnten. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und alles in die Waagschale geworfen. Wir sind wahnsinnig weit gekommen und sowohl im seglerischen als auch im mentalen Bereich auf einem Top-Niveau.“
Gleich im ersten Rennen des Finaltags lösten die 49er das Olympia-Ticket. Die beiden WM-Bronzemedaillen-Gewinner aus 2017 starteten vom sechsten Platz und als zweitbestes Boot unter den noch nicht für die Olympischen Spiele qualifizierten Nationen in den großen Entscheidungstag der WM vor Auckland. Aus den letzten zwei Rennen der Goldflotte musste aber noch zumindest ein Top-Ergebnis eingefahren werden, um mit dem Einzug ins Medal-Race das Ticket für Tokyo 2020 endgültig zu lösen.
„Wir wussten, dass es nun um alles geht und mussten Nervenstärke beweisen. Dies gelang uns auch gleich in der ersten Wettfahrt des Tages, bei dem wir mit Rang drei das Olympiaticket bereits fixieren konnten“,
so der Vorarlberger, der sich nun gemeinsam mit Vorschoter David Hussl den Olympia-Traum erfüllen darf.
Hussl war nach dem ersten Rennen sichtlich erleichtert und schilderte:
„Uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Wir verloren kurzzeitig den Fokus, sodass das letzte Rennen der Goldflotte nicht mehr perfekt war. Das Medal-Race wollten wir dann aber in vollen Zügen genießen und noch ein letztes Mal in dieser Saison Vollgas geben“.
Benjamin Bildstein blickt erleichtert auf das letzten Rennen der Saison zurück, das ihnen den sechsten Gesamtrang einbrachte. Vor allem bei der letzten Vorwind hätten sie laut Bildstein einen unglaublichen Speed und richtigen Spaß am Segeln gehabt. Bei der Halse sein sie zwar nochmal in die Welle eingetaucht, aber dennoch passabel ins Ziel gekommen.
„Die WM war unglaublich hart. Neben dem großen Ziel – die Qualifikation für Olympia – freut uns die Tatsache, dass wir nach dem verpatzten Goldflottentag eine unglaubliche Moral bewiesen und dem Druck standgehalten haben“,
so der 27-jährige Steuermann.
Auch Sportdirektor Matthias Schmid zeigte sich sichtlich erleichtert über den dritten rot-weiß-roten Quotenplatz für Olympia. Es freue ihn nicht nur in seiner Position sondern auch persönlich für Benjamin und David. Er sei hautnah dabei und sehe wie viel Energie die beiden hineinstecken würden. Laut Schmid sei das Abrufen des Potentials bei dem hohen Qualifikationsdruck eine unfassbare Leistung:
„Nachdem sie am ersten Tag der Goldflotte kurz ins Straucheln geraten sind, haben sie unglaubliche Moral bewiesen. Dass die Top-10 bei einer WM notwendig gewesen sind, beweist die Leistungsdichte und wie professionell gearbeitet werden muss, um bei den Olympischen Spielen dabei zu sein“
Bereits im Februar 2020 stehen mit den Weltmeisterschaften in Australien das nächste Großereignis am Programm. Für das österreichische Segel-Nationalteam bleibt also nur eine kurze Weihnachtspause, bevor es mit vollem Fokus in das Olympia-Jahr geht.
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