Födermayr dritte bei JWM

Christina Födermayr

Christina Födermayr am Podest bei der JWM.

Gold und Bronze haben die ÖSV-Rookies bei der Junioren-WM in Veysonnaz (SUI) geholt! Sonja Gigler, die erst vor diesem Winter aus dem Alpinlager zu den Skicrossern gewechselt war, triumphierte bei den Damen vor der Schwedin Linnea Mobärg und ihrer ÖSV-Teamkollegin Christina Födermayr.

Gigler, die bereits in der Qualifikation Bestzeit erzielt hatte, zog mit zwei Laufsiegen in das große Finale ein, in dem dann jedoch Födermayr den besten Start erwischte und zunächst das Feld anführte. Auf der Geraden im Mittelteil der Strecke nützte die 20-jährige Vorarlbergerin jedoch den Windschatten perfekt aus und fuhr von Position drei auf Platz eins, den sie bis ins Ziel souverän behauptete. Födermayr musste auch noch Mobärg ziehen lassen, sicherte sich aber vor der Schweizerin Margaux Dumont die Bronzemedaille.

„Es ist ein Wahnsinn! Ich kann es gar nicht glauben, dass ich Gold gewonnen habe. Ich wollte in meiner ersten Skicross-Saison einmal schauen, wie hier alles funktioniert, und jetzt bin ich Junioren-Weltmeisterin. Vom Material bis zu meiner körperlichen Verfassung hat heute alles perfekt gepasst, einzig der Start im großen Finale war nicht ganz so grandios. Aber ich habe auf meine Chance gewartet und an der richtigen Stelle aus dem Windschatten heraus attackiert“,

jubelte Sonja Gigler.

Christina Födermayr durfte sich nach dem Gewinn von Team-Gold im Vorjahr in Krasnojarsk (RUS) an der Seite des Salzburgers Oliver Vierthaler über ihr zweites Edelmetall bei Junioren-Weltmeisterschaften freuen.

„Diese Medaille hat mir eine sehr durchwachsene Saison gerettet. Im November habe ich mir eine Kreuzbandverletzung zugezogen, deshalb fahre ich immer noch mit einer Schiene. Und im Jänner habe ich mir bei einem Sturz beim Weltcup in Idre Fjäll einen Querfortsatz gebrochen, aber mit Bronze um den Hals schaut jetzt alles wieder viel freundlicher aus“,

sagte die 20-jährige Oberösterreicherin.

Bei den Herren erreichte der Vorarlberger Nicolas Lussnig das Viertelfinale und wurde als bester Österreicher Zehnter. Der Oberösterreicher Marcus Plank reihte sich nach dem Aus in der Auftaktrunde an der 17. Stelle ein. Gold sicherte sich der Schweizer Lucas Richard vor dem Deutschen Sebastian Veit und dem Schweden Fredrik Nilsson.

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OLYMPIA: Premiere für Födermayr

Christina Födermayr

Österreichs Skicrosserinnen hatten dieses Mal kein Glück.

Kein Glück für Österreichs Skicrosserinnen! Andrea Limbacher (11.) und Katrin Ofner (12.) schieden jeweils als Laufdritte im Viertelfinale aus, Christina Födermayr (22.) erwischte es bereits im Achtelfinale.

Das Damen-Trio hatte bei Neuschnee im Genting Snow Park in Zhangjiakou bereits den „Seeding Run“ nur auf den Plätzen 18 (Limbacher), 19 (Ofner) und 21 (Födermayr) beendet.

Die 20-jährige Christina Födermayr, die nach einem Kreuzbandriss im November mit einer Karbonschiene am Knie startete, nach ihrem Aus im Achtelfinale:

„Schade, ich war wirklich auch sehr nervös und habe den Sprung gedrückt, das war ein Fehler. Leider hat es deshalb knapp nicht gereicht. Dabei konnte ich mich von Lauf zu Lauf steigern. Ich habe mich erst im letzten Weltcuprennen für Olympia qualifiziert, allein dass ich hier sein kann, Erfahrung sammeln durfte, war es wert.”

Christina Födermayr

Katrin Ofner, zum vierten Mal bei Olympia, war verärgert und ratlos:

„Ich hatte null Chance, viel weniger Speed als alle anderen, deswegen hat es nicht funktioniert. Irgendwie hat von der Quali weg der Speed gefehlt. Das zipft mich echt an. Hoffentlich machen es morgen die Burschen besser, weil die gesamt Mannschaft hätte es sich verdient.”

Katrin Ofner

Andrea Limbacher, ebenfalls zum vierten Mal dabei, hätte diesmal gerne etwas mitgenommen:

“Beim letzten Heat wäre viel mehr drin gewesen, ich hätte wirklich gerne eine Medaille mitgebracht. Es überwiegt die Enttäuschung. Immerhin konnten wir uns auf der großen Olympischen Bühne präsentieren. Morgen werden wir den Jungs die Daumen halten.”

Andrea Limbacher

Die schwedische Favoritin Sandra Näslund holte die Goldmedaille vor der Kanadierin Marielle Thompson. Bronze ging nach Videobeweis an Daniela Maier. Die Deutsche hatte im Finale zunächst den vierten und letzten Platz belegt, die Jury disqualifizierte nach minutenlangem Videostudium allerdings die drittplatzierte Schweizerin Fanny Smith. Eine Entscheidung, die für Diskussionsstoff sorgte.

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Bestes WC-Ergebnis für Födermayr

Christina Födermayr

Christina Födermayr belegt den 7ten Platz, ihr bis dato bestes Weltcupergebnis.

Das ÖSV-Team hat auch beim zweiten Weltcuprennen an diesem Wochenende im schwedischen Idre Fjäll einen Podestplatz erobert! Nachdem der Salzburger Adam Kappacher bei den Herren im ersten Bewerb Dritter geworden war, schaffte Katrin Ofner in der zweiten Konkurrenz bei den Damen mit Rang drei hinter der Schwedin Sandra Näslund und der Französin Jade Grillet Aubert ebenfalls den Sprung auf das Podium. 

Christina Födermayr holte als Dritte des kleinen Finales mit Gesamtrang sieben ihr bestes Weltcupresultat. Andrea Limbacher verzichtete wegen leichter Knieprobleme auf einen Start und wurde als 15. klassiert.        

Bei den Herren schrammte Tristan Takats knapp am Stockerl vorbei. Der Niederösterreicher landete nach einem umkämpften Rennverlauf im großen Finale hinter dem Schweizer Ryan Regez, dem Schweden David Mobärg und dem Franzosen Francois Place an der vierten Stelle. Johannes Rohrweck erreichte das Viertelfinale und belegte in der Endabrechnung Rang 14. Für Johannes Aujesky (26.), den Vortagesdritten Adam Kappacher (28.) und Robert Winkler (29.) war in der Auftaktrunde Endstation.

Katrin Ofner war mit Laufsiegen in den ersten beiden Runden in das große Finale eingezogen, in dem sie sich auf der Zielgeraden mit der Schwedin Alexandra Edebo um Platz zwei duellierte. In einem harten Positionskampf kam es kurz vor dem Ziel zu einem Zusammenstoß, der den Sturz beider Läuferinnen zur Folge hatte. Ofner fuhr als Dritte trotzdem noch durchs Ziel, Edebo war zum Glück ebenfalls rasch wieder auf den Beinen. Auch Christina Födermayr war im Viertelfinale in eine brenzlige Situation verwickelt, als die Oberösterreicherin der vor ihr gestürzten Russin Elizaveta Ponkratova nicht mehr ausweichen konnte und dadurch unsanft zu Boden musste. Doch Födermayr ließ sich von dieser Schrecksekunde nicht beirren und wurde am Ende mit Rang sieben belohnt.

„Ein Podiumsplatz war das Ziel und den habe ich auch erreicht. In den ersten beiden Läufen bin ich souverän gefahren und habe die Elemente auf der Zielgeraden sehr gut getroffen. Im großen Finale war ich durch den Windschatten von Sandra Näslund noch etwas schneller, bin dadurch einmal zu weit gesprungen und nach der Landung mit Alexandra Edebo kollidiert. Ich habe nach dem Rennen mit ihr gesprochen und sie hat mir versichert, dass bei ihr alles in Ordnung ist. Es hätte heute Platz zwei sein können, aber ich nehme auch einen dritten Rang gerne mit“,

sagte Katrin Ofner.

Tristan Takats legte nach dem Achtelfinal-Aus am Samstag eine enorme Steigerung hin. „Der Start im großen Finale war nur mittelmäßig, aber das ist noch nicht ins Gewicht gefallen. Entscheidend war, dass der zweite Sprung auf der Zielgeraden zu kurz geraten ist und ich dadurch viel Tempo verloren habe. Dieses Rennen ist mit keinem anderen zu vergleichen, weil du nie mit dem gleichen Speed zu den Elementen kommst. Hier musst du sehr viel mit Instinkt fahren, und das ist mir heute recht gut gelungen. Dieser vierte Platz gibt mir sehr viel Selbstvertrauen“,

betonte Tristan Takats, der in dieser Saison im Dezember in Innichen (ITA) bereits einmal Vierter geworden war.

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Thomas Zangerl beendet seine Karriere

Thomas Zangerl zieht einen Schlussstrich hinter seine aktive Karriere und wechselt in den Betreuerstab des ÖSV-Weltcupteams.

Der 35-Jährige feierte in seiner Karriere zwei Weltcupsiege (März 2014 in Are/SWE, Dezember 2014 in Nakiska/CAN) und holte fünf weitere Podestplätze. Im Skicross-Gesamtweltcup landete Zangerl fünfmal unter den Top Ten, die Vorsaison schloss er als bester Österreicher auf dem neunten Platz ab. Im März 2009 raste der Walchseer bei der Weltmeisterschaft im japanischen Inawashiro hinter seinem Landsmann Andreas Matt zur Silbermedaille. Bei drei Olympiastarts (2010, 2014 und 2018) war Zangerls beste Platzierung ein zwölfter Rang im vergangenen Februar in Pyeongchang (KOR).

Thomas Zangerl wird dem Skicross jedoch erhalten bleiben und das ÖSV-Weltcup-Betreuerteam um Gruppentrainer Lukas Inselsbacher und Co-Trainer Andreas Slamanig verstärken. „Ich habe 15 Jahre lang an der absoluten Spitze im Skicross mitgemischt, das macht mich schon ein wenig stolz. Doch jetzt beginnt ein neues Kapitel. Ich habe mir schon längere Zeit Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht. Ich habe in meiner aktiven Karriere sehr viele Erfahrungen gesammelt und freue mich darauf, mein Wissen nun an die jüngere Generation in unserem Team weitergeben zu können. In letzter Zeit ist es ohnehin immer wieder vorgekommen, dass mich jüngere Fahrer um Ratschläge und Tipps gefragt haben“, erklärt Thomas Zangerl.

„Ich sehe den Rücktritt von Thomas Zangerl mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits war er als Aktiver über einen sehr langen Zeitraum hinweg eine fixe Größe in unserem Team und wird als Rennläufer sicher eine Lücke hinterlassen. Andererseits freue ich mich, dass er seinen großen Erfahrungsschatz, den er sich als Weltklasseathlet angeeignet hat, jetzt als Betreuer in unsere Mannschaft einbringen wird“, betont Sabine Wittner, die sportliche Leiterin für Skicross im ÖSV.

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Industriestoßdämpfer und -gasfedern als perfekte Starthilfen für Olympioniken

Vier Jahre Training für einen Wettkampf, vier Jahre, um Automatismen zu optimieren für das eine große Ziel: Olympia. Startvorgänge sind dabei essentiell. Denn ein gelungener Start entscheidet oftmals schon über Erfolg und Misserfolg. Mit Skicross und Skisprung sind derzeit zwei spektakuläre Sportarten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang am Start. In beiden Disziplinen kommen Lösungen von ACE Stoßdämpfer an deutschen und österreichischen Olympiastützpunkten für das Starttraining zum Einsatz.

Skicross ist das BMX-Fahren der Winterspiele. Hart, spektakulär und voll im Trend. Der Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau entscheidet sich oftmals bereits auf den ersten Metern. Denn Überholmanöver sind beim Skicross auf anspruchsvollen Strecken voller Steilkurven und Sprüngen alles andere als einfach. Aus diesem Grund wird die Startphase gerade in den Sommermonaten immer und immer wieder einstudiert. Um hohe Wiederholungszahlen in einem Minimum an Zeit zu ermöglichen, gibt es hierfür Trainingsgeräte, die an Kraftmaschinen in Fitness-Studios erinnern.

Ein solches Gerät haben auch Mitarbeiter unter der Leitung von Prof. Christian Raschner am Institut für Sportwissenschaft in Innsbruck hergestellt. Nach einer Planungsphase entstand ein erster Prototyp, der optisch an ein Bettgestell auf Rollen erinnert. Anstelle eines Lattenrosts ist in seiner Mitte eine Platte mit Skibindungen befestigt. Außerdem ist noch ein Schlitten angebracht, der entlang der Längsseiten verfährt und der auf beiden Seiten einen guten Meter in die Höhe ragt. An seinem vertikalen Ende sind zwei Griffe montiert, mit denen der trainierende Skifahrer den 36 kg schweren Schlitten nach hinten wegdrücken kann.

Als Testpersonen am Institut für Sportwissenschaft Innsbruck das Startgerät erstmals nutzten, gab es Probleme mit der Konstruktion: Zum einen raste der Schlitten mit einer solchen Wucht in die Endlage, dass über kurz oder lang mit Schäden zu rechnen war. Zum anderen musste während der ersten Tests eine zweite Person beim Halten mithelfen, damit sich das Trainingsgerät nicht selbstständig machte. An diesem Punkt des Projekts wurde die ACE Stoßdämpfer GmbH aus Langenfeld eingeschaltet.

Im Rahmen der technischen Beratung wurde vorab die kinetische Energie, die von den beiden Dämpfern absorbiert werden muss, berechnet. Hierfür wurden als Geschwindigkeiten 8 m/s bzw. 10 m/s angenommen. Es ergaben sich daraus bei einer bewegten Masse von 36 kg bei 10 m/s Stützkraftwerte von ca. 38.000 N und bei 8 m/s von ca. 25.000 N.

Auf Basis dieser errechneten Energie wählte der am Institut für Sportwissenschaft in Innsbruck maßgeblich an diesem Einsatzfall arbeitende Sportwissenschaftler und gelernte Maschinenschlosser Mario Lazzeri zum Schutz der Endlagen zwei Industriestoßdämpfer des Typs MA4575EUM aus, wovon jeder einzelne 1300 Nm pro Hub aufnehmen kann und somit ausreichende Sicherheitsreserven bietet. Die Anforderungen sind für die zur „Magnum“-Familie gehörenden Konstruktionselemente kein Problem. Bei einem Eigengewicht von 1,6 kg können sie effektive Massen in einem Bereich von 70 bis 15.000 kg abbauen und das bei einer Kolbenrückstellzeit von gerade einmal 0,11 s.

Normalerweise eher in der Automation, bei Handlingaufgaben oder an Drehmodulen zuhause, sorgen diese Magnum-Dämpfer nun für eine stabile Trainingshilfe der Skicrosser. Da die Konstruktionselemente mit neuester Dichtungstechnik, einem gehärteten Führungslager und integriertem Festanschlag versehen sind, können pro Tag beliebig viele Trainingsgruppen arbeiten, ohne dass nach jahrelanger Benutzung ein Austausch nötig wird. Sollte es doch einmal dazu kommen, vollzieht sich dieser problemlos, weil der Stoßdämpferspezialist seine Dämpfungslösungen mit einer Vielzahl an passendem Zubehör und Anschlussteilen versieht.

 

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Wahrstötter fährt in Nakiska auf Platz zwei

Im letzten Weltcup-Rennen vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang ist Christoph Wahrstötter in Nakiska noch einen Podestplatz für das ÖSV-Skicross-Team herausgefahren.

Der Tiroler wurde nach einem turbulenten Verlauf des großen Finales hinter dem Deutschen Paul Eckert Zweiter und schaffte damit zum zweiten Mal in dieser Saison den Sprung auf das Stockerl, nachdem er schon im Dezember in Innichen (ITA) einen zweiten Rang geholt hatte. Im Kampf um Position zwei im großen Finale verursachte der zu stürmisch attackierende Kanadier Kevin Drury eine Kollision mit dem Schweizer Marc Bischofberger, in die in weiterer Folge auch Wahrstötter verwickelt wurde, der bei dieser Aktion viel Tempo verlor und Eckert an der Spitze ziehen lassen musste. Hinter dem Österreicher landete Bischofberger auf Rang drei, Drury wurde Vierter.

Der Niederösterreicher Johannes Aujesky und der Tiroler Thomas Zangerl erreichten als Dritter bzw. Vierter des kleinen Finales die Ränge sieben und acht im Endklassement. Platz sieben bedeutete für Aujesky das bisher beste Weltcup-Resultat. Mit dem Salzburger Adam Kappacher (10.) fuhr ein vierter Österreicher in die Top Ten. Für den Vorarlberger Bernhard Graf (23.) und den Steirer Robert Winkler (27.) war hingegen in der Auftaktrunde Endstation.

„Es war ein sehr cooles Rennen, in dem mir einige gute Manöver gelungen sind. Dieses Resultat ist ein enormer Motivationsschub für die finale Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Unsere gesamte Mannschaft hat sich hier sehr stark präsentiert und gezeigt, dass wir auf einem guten Weg in Richtung Pyeongchang sind“, sagte Christoph Wahrstötter.

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Wahrstötter WM-Fünfter

Der Tiroler Christoph Wahrstötter und der Salzburger Adam Kappacher haben bei der Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada (ESP) die Plätze fünf und sechs erreicht.

Bis in das Semifinale fuhr das ÖSV-Duo ein starkes Rennen, doch in der Vorschlussrunde gab es für die beiden Österreicher weder am späteren Weltmeister Victor Oehling Norberg (SWE) noch am entthronten Titelverteidiger Filip Flisar (SLO) ein Vorbeikommen. „Bei jedem anderen Rennen wäre ich mit so einem Ausgang zufrieden, aber bei einer WM kann man damit nicht zufrieden sein. Das Ziel war eine Medaille. Ich war nahe dran, deshalb ist das Ergebnis umso bitterer. Ich bin heute um nichts schlechter gefahren als die Konkurrenz, aber es hat trotzdem nicht gereicht“, trauerte Christoph Wahrstötter der Möglichkeit nach, im großen Finale um Edelmetall zu kämpfen.

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Crosser Pachner Zweiter in La Molina

Wintersport-Historisches hat sich im spanischen La Molina zugetragen: Snowboardcrosser Lukas Pachner hat mit Rang zwei hinter dem Franzosen Pierre Vaultier für den ersten Podestplatz eines Wiener Athleten bei einer Einzelkonkurrenz in einer FIS-Weltcupdisziplin gesorgt!

Für Lukas Pachner war es die insgesamt zweite Podiumsplatzierung im Weltcup nach Rang zwei mit dem Tiroler Julian Lüftner im Teambewerb von Solitude (USA) im vergangenen Jänner. Der 25-jährige Wiener zeigte sowohl fahrerisch als auch kämpferisch eine Glanzleistung! Nach einem souveränen Sieg in der Auftaktrunde setzte sich der Österreicher sowohl im Viertelfinale gegen US-Boy Hagen Kearney als auch in der Vorschlussrunde gegen den Finnen Anton Lindfors jeweils als Laufzweiter in einem Fotofinish durch. Im großen Finale war Pachner in einen Sturz mit dem US-Amerikaner Nick Baumgartner und dem Italiener Omar Visintin verwickelt. Doch der Wiener war schnell wieder auf den Beinen und fuhr vor Baumgartner und Visintin auf Rang zwei.

„Es ist unglaublich – ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Es war sehr schwierig zu fahren, weil man wegen des dichten Nebels kaum etwas gesehen hat. Aber ich habe das Brett einfach laufen lassen und bei den knappen Zieleinläufen alles rausgehaut. Im großen Finale habe ich nach dem Sturz versucht, möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen, und auch das hat super funktioniert. Es ist großartig, mit so einem Erfolgserlebnis zur WM in die Sierra Nevada zu fahren. Das ist mein erstes Großereignis, und ich bin schon gespannt, was mich dort erwartet“, sagte Lukas Pachner.

SBX-Junioren-Vizeweltmeister David Pickl wurde als 15. zweitbester Österreicher. Der Steirer erreichte gleich in seinem ersten 32er-Finale im Weltcup die zweite Runde, nachdem er sich zum Auftakt im Kampf um den Aufstieg gegen seinen routinierten ÖSV-Teamkollegen Markus Schairer durchgesetzt hatte. Schairer reihte sich in der Endabrechnung an der 17. Stelle ein. Der Burgenländer Sebastian Jud (24.) und der Tiroler Nathanael Mahler (29.) schafften ebenfalls den Sprung unter die Top 30.

Der Vorarlberger Alessandro Hämmerle, der sich in Spanien nicht für die Entscheidung der Top 32 qualifizieren konnte, rutschte im SBX-Weltcup vom ersten auf den dritten Platz zurück. Vor dem letzten Saisonrennen am 25. März 2017 in Veysonnaz (SUI) hat Visintin (3.470) lediglich 20 Punkte Vorsprung auf Vaultier (3.450). Mit 3.114,6 Zählern sind aber auch die Chancen Hämmerles auf den Gewinn der kleinen SBX-Kristallkugel noch intakt.

Bei den Damen siegte in La Molina die Italienerin Michela Moioli vor der Tschechin Eva Samkova sowie den beiden Französinnen Chloe Trespeuch und Charlotte Bankes. Österreicherin war keine am Start.

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Wahrstötter schrammt knapp am Podest vorbei

Der Tiroler Christoph Wahrstötter ist als starker Vierter beim zweiten Weltcuprennen in Val Thorens (FRA) hauchdünn am Siegespodest vorbeigeschrammt.

Christoph Wahrstötter kämpfte im großen Finale verbissen um einen Top-3-Platz, musste am Ende jedoch dem siegreichen Schweizer Alex Fiva, dem Kanadier Brady Leman und dem Schweden Viktor Andersson knapp den Vortritt lassen. Mit dem Oberösterreicher Johannes Rohrweck (12.) und dem Tiroler Thomas Zangerl (16.) erreichten zwei weitere ÖSV-Herren das Viertelfinale. Für den Tiroler Thomas Harasser (32.) kam im Achtelfinale das Aus.

Nach einem durchwachsenen Rennen am Freitag, in dem Wahrstötter auf Rang 19 gelandet war, stand dem 27-Jährigen heute nach seiner gelungenen Vorstellung die Freude ins Gesicht geschrieben. „In den ersten drei Runden bin ich wie der Teufel in Person gefahren. Dazu hat auch das Topmaterial, das ich heute an den Beinen hatte, seinen Beitrag geleistet. Im großen Finale habe ich den Start nicht gut erwischt. Ich habe zwar bis zum Schluss alles versucht, um noch auf das Podium zu fahren, aber es hat leider nicht mehr ganz gereicht. Als ich als Vierter über die Ziellinie gefahren bin, war ich kurz enttäuscht. Aber mit ein paar Minuten Abstand freue ich mich jetzt sehr über dieses Topergebnis“, meinte Christoph Wahrstötter.

Ähnlich wie sein ÖSV-Teamkollege Wahrstötter im großen Finale haderte auch Johannes Rohrweck mit dem Start in seinem Viertelfinal-Heat. „Der erste Lauf war wirklich gut, aber in der zweiten Runde habe ich den Start nicht gut getroffen. In Summe war das heute aber viel besser als gestern, die Richtung stimmt“, sagte Johannes Rohrweck.

Thomas Zangerl lag in seinem Viertelfinal-Lauf vor Lokalmatador Jean Frederic Chapuis auf Platz zwei, als er in Erwartung einer Attacke des Franzosen in die Negativkurve hinein die engste Linie wählte. Dabei kam es zu einer Berührung, in deren Folge Zangerl richtiggehend abhob und den führenden Kanadier Brady Leman am Rücken touchierte. Dafür kassierte der Walchseer die gelbe Karte. „Ich habe gewusst, dass Chapuis in dieser Passage eine enge Linie wählen wird, deshalb habe ich versucht, die Tür zuzumachen. Dabei hat es mich ausgehoben und ich konnte einen Sturz nicht mehr verhindern. Bis zu dieser Szene bin ich heute aber ein gutes Rennen gefahren“, bilanzierte Thomas Zangerl.

Bei den Damen war für Katrin Ofner nach einer unglücklichen Aktion im Viertelfinale Endstation. Auf Position zwei liegend blieb die Steirerin mit der Hand an einem Tor hängen, deshalb konnte Karolina Riemen-Zerebecka zu Ofner aufschließen. Im Duell mit der Polin kam die Österreicherin zu Sturz und musste sich mit Platz 13 zufrieden geben. „Das ist heute blöd gelaufen. Abhaken und weiterkämpfen lautet die Devise“, so Katrin Ofner. Anna Holmlund und Sandra Naeslund sorgten für einen schwedischen Doppelsieg, Dritte wurde die Deutsche Daniela Maier.

Nächste Station des Skicross-Weltcups und der „Cross Alps Tour“ ist am kommenden Dienstag, 13. Dezember 2016, Arosa in der Schweiz. Danach übersiedelt der Tross zum Heimrennen des ÖSV-Teams ins Montafon (17. Dezember 2016).

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Andreas Matt beendet seine Karriere

Der 34-jährige Flirscher zieht nach neun erfolgreichen Weltcup-Saisonen einen Schlussstrich unter seine sportliche Laufbahn.Bei den ÖSV-Ski-Crossern wird ab der kommenden Saison ein prominenter Name auf der Kaderliste fehlen. Andreas Matt zieht nach neun sehr erfolgreichen Weltcupsaisonen einen Schlussstrich hinter seine Karriere. Der am 19. Oktober 34 Jahre alt werdende Flirscher schrieb gleich mehrmals rot-weiß-rote Ski-Cross-Geschichte.

2009 holte der Bruder von Slalom-Olympiasieger Mario in Inawashiro (JPN) vor seinem Tiroler Landsmann Thomas Zangerl das erste WM-Gold für die heimischen Ski-Cross-Herren. Ein Jahr später raste er in Vancouver (CAN) zu Silber und damit zur ersten Olympia-Medaille für Österreich in dieser Disziplin. 2011 machte Matt seinen Medaillen-Hattrick mit WM-Bronze in Deer Valley (USA) perfekt. In der Saison 2010/11 war der Tiroler im Weltcup das Maß aller Dinge, als er mit drei Rennerfolgen sowie fünf zweiten Plätzen souverän für den Premierentriumph eines Österreichers im Gesamtweltcup sorgte. Matt feierte im Weltcup sieben Siege und fuhr nicht weniger als 21-mal auf das Podium.
„Zwei WM-Medaillen und Olympia-Silber sind gerade in einer Sportart wie Ski-Cross, in der es neben der eigenen Leistung vor allem auch darauf ankommt, drei Gegner in Schach zu halten, keine Selbstverständlichkeit. Der Gewinn der großen Kristallkugel war wiederum nur dank konstant guter Leistungen über eine komplette Saison hindurch möglich“, zog Matt zufrieden Bilanz.

„Ich habe nach der vergangenen Saison gespürt, dass das Feuer nicht mehr ganz so brennt. Daher ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um meine Karriere zu beenden“, erklärte Matt, der sich in Zukunft verstärkt seiner Hochlandrinderzucht widmen wird.

„Andreas Matt war über viele Jahre hindurch aufgrund seiner grandiosen Erfolge unser unumstrittener Teamleader. Mit seinem großen Einsatz sowohl im Training als auch im Rennen war er stets ein Vorbild für seine Mannschaftskollegen. Mit drei Medaillen bei Großereignissen und einem Gesamtweltcupsieg hat er den verdienten Lohn für seine harte Arbeit geerntet. Ein Andy Matt ist natürlich nicht zu ersetzen, aber zum Glück verfügen wir über einige junge Fahrer, die das Zeug dazu haben, in seine Fußstapfen zu treten“, betonte Sabine Wittner, die sportliche Leiterin für Skicross im ÖSV.

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