Die Tirolerin Natalie Klotz kratzte als Vierte beim ISU „Cup of Tyrol“ in der Innsbrucker Olympiahalle am Podest. Die 20-Jährige träumt von ihrer EM-Premiere.
Innsbruck — „Ich bin keine Prinzessin“, sagt Natalie Klotz und gluckst vor Freude. Soeben hat sie beim ISU „Cup of Tyrol“ in der Innsbrucker Olympiahalle mit Platz vier nach Kurzprogramm und Kür bei den Elite-Damen einen ihrer Höhepunkte in der noch jungen Laufbahn als Tiroler Eiskunstläuferin erlebt. Der Sieg ging an Giada Russo (ITA). Um international bestehen zu können, reiche das Prinzessinnen-Dasein im Glitzerkleid alleine nicht aus. „Ich bin auch eine Athletin und trainiere im Olympiazentrum Innsbruck“, erklärt die Scharnitzerin, die während der vier Minuten eine feurige Show auf die Eisfläche legte. Ihren Auftritt sollen laut Veranstalter via Livestream einige Tausend Leute gesehen haben, während sich die Sitze in der Olympiahalle nur spärlich füllen wollten.
Entspannt Platz nehmen durfte Klotz mit ihrer Trainerin Claudia Houdek auf einer schwarzen Ledercouch (genannt „kiss and cry“). Mit dem „dreifachen Rittberger“, der spektakulärste Sprung in ihrem Repertoire, überzeugte sie die Jury bei der Punktevergabe. Man spürte eine kindliche Leichtigkeit, mit der sie zur Melodie von „Mambo Italiano“ über die Eisfläche schwebte. „Ich bin sehr zufrieden und habe eine tolle Vorstellung gezeigt“, sagte die zweifache Tiroler Meisterin.
Die Absolventin des Sport-BORG Innsbruck („Nach der Matura konzentriere ich mich jetzt ein Jahr lang nur aufs Eislaufen“) hat nun gute Chancen, Österreich bei der Europameisterschaft im Jänner in Moskau (RUS) vertreten zu dürfen. Nach Platz drei bei der ISU Eis-Challenge in Graz und dem starken Auftritt in Innsbruck müsste sie „nur“ noch Österreichs Nummer eins Kerstin Frank (29) bei der Staatsmeisterschaft (14. bis 16. 12.) ausstechen. „Dann werden die besten Resultate zusammengezählt“, sagt Klotz hoffnungsvoll.
Für ihre Passion („Mein Ziel ist, bei den Olympischen Spielen 2022 dabei zu sein“) trainiert die Athletin der Eislaufschule Innsbruck fünfmal pro Woche zwei Stunden, abwechselnd in Telfs und in Innsbruck.
Begonnen hat alles im Alter von vier Jahren. „Meine Goti Marita hat mich auf den Eislaufplatz mitgenommen.“ Heute sei Papa Joachim Unterstützer und Fan zugleich. Die besten Jahre hat Klotz noch vor sich: „Für mich ist es der beste Sport. Ich liebe den Winter, ich mag die Kälte!“, sagt sie, während die Atemluft in der kühlen Olympiahalle kondensiert.