#roadtorio – Sail for your Soul

… das tun Nikolaus Resch und Nico Delle-Karth, auch bekannt als Niko und Nico oder Nicko oder Nickomania! Die beiden Segler, die hier mit Coach Christoph Ebenbichler trainieren seit es das Olympiazentrum gibt, bereiten sich derzeit in den letzten Zügen auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Aber nun erst einmal zurück zum Anfang.

Begonnen mit dem Segeln hat Niko mit seinen Eltern in Kärnten am Wörthersee. Nico ist über seinen Vater zum Segelsport gekommen und hat damit am Gardasee angefangen. Ein Team sind sie seit 1999, mit Niko als Vorschoter und Nico als Steuermann. Ihre ersten gemeinsamen Erfolge auf österreichischer Ebene feierten sie mit Club- und Landesmeisterschaften, 2000 gewannen sie den österreichischen Meistertitel. Auf internationaler Ebene gelang ihnen der Durchbruch mit einem 6. Platz bei der Kieler Woche und einem 4. Platz bei der Jugendweltmeisterschaft in Sydney, ebenfalls im Jahr 2000. Heute können die beiden auf viele weitere Erfolge zurückblicken, wie zum Beispiel die Plätze 10, 8 und 4 bei den Olympischen Spielen in Athen, Peking und London und ihre zwei Vize-Weltmeistertitel von 2007 (Cascais) und 2016 (Clearwater).

Auf die Frage, warum er Vorschoter wurde, meinte Niko, dass er es schon immer mochte, am Trapez zu segeln und dass das in der Jugendklasse nur der Vorschoter macht. Nico hat das Steuern mehr Spaß gemacht, weshalb er Steuermann wurde.

Segeln ist eine sehr komplexe Sportart, bei der viele Aspekte wichtig sind: Balance, Koordination, aber auch Ausdauer und Kraft. Wie Nikos und Nicos Coach Chris immer sagt: ‚Ihr müsst Hybriden sein!‘ Besonders wichtig beim Training ist den 49er Seglern Kontinuität und das regelmäßige Trainieren über einen längeren Zeitraum. Meist haben sie Quartals- oder Saisonziele. Oft wird zuerst analysiert, ob es in bestimmten Bereichen Verbesserungspotential gibt, dementsprechend wird dann trainiert. Im nächsten Wettkampf zeigt sich meist etwas Anderes, das ausbaufähig ist, und dann wird daran gearbeitet. Im Winter bzw. längere Zeit vor Wettkämpfen und zwischen Höhepunkten wird die Technik trainiert, unmittelbar vor einem Wettkampf gibt es Speed-Training.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei euch aus?
Niko & Nico: Es ist unterschiedlich und kommt darauf an, was wir gerade machen und wo wir gerade sind. Wenn wir Segeln, dann sieht ein Tag ungefähr so aus:
Nach dem Aufstehen wird erstmal der Körper aktiviert, durch lockeres Laufen, Sprints oder Laufschule. Dann wird gefrühstückt und danach gibt es ein Wetterbriefing und danach geht es in den Club zur Bootarbeit. Anschließend fahren wir dann 4 Stunden raus und nachdem wir zurückgekommen sind, haben wir eine Wetter- und Trainingsnachbesprechung. Dann wird nochmal eine Fitness-Trainingseinheit durchgeführt und es geht zum Physio. Dann gibt es Abendessen und anschließend kommt oft noch einmal der Physio und dann wird geschlafen.

Habt ihr eine Routine vor Wettkämpfen?
Niko: Wir fahren raus, und dann ist unser Programm immer gleich. Wir testen einige Dinge, fahren rauf und runter und testen die Seiten und verschiedene Manöver.

Nico: Wir arbeiten innere Checklisten ab, um dann, egal in welcher Situation wir uns gerade befinden, nichts zu vergessen.

Wie habt ihr euch jetzt noch die letzten Wochen vor Olympia dafür vorbereitet?
Niko & Nico: Wir hatten erst noch ein wenig segelfrei und trainierten Ausdauer und Kraft bis wir für 3 Wochen nach Rio geflogen sind, um dort vermehrt Probewettkämpfe durchzuführen. Dann sind wir zurückgekommen und zuerst stand die offizielle Einkleidung am Programm, danach folgte die Verabschiedung beim Bundespräsidenten. Und am 27. ging es dann nach Rio!

Fühlt ihr euch noch besser vorbereitet als für die vorherigen Olympischen Spiele?
Niko: Definitiv fühlen wir uns besser vorbereitet. Wir haben bessere Unterstützung von Verbandsseite her, wir haben Meteorologen, Psychologen, Physiologen, ein großes Team. Allgemein arbeiten wir und das Team noch besser und enger zusammen.

Nico: Ja. Wir haben einen großen Schritt gemacht und sind in den letzten 4 Jahren noch einmal auf ein ganz anderes Level gekommen.

Ziele für Olympia?
Niko & Nico: Das Ziel ist eine Medaille, wobei die Farbe egal ist, Hauptsache Medaille! Die will man ja in jedem Wettkampf!

Was sind eure Stärken beim Segeln?
Niko: Mittlerweile haben wir sehr viel Erfahrung und wissen, worauf es ankommt. Und wir sind ein starkes Team.

Nico: Wir sind miteinander gut und können sehr konstant segeln.

Was war euer schönster ‚Sportmoment‘?
Niko: Im Februar in Clearwater, als wir Vize-Weltmeister wurden, das war toll, weil das seit dem 2. Platz bei der WM 2007 unsere nächste WM-Medaille war, und wir uns die Medaille dieses Jahr erarbeitet haben, die 2007 ist eher einfach passiert.

Nico: Für mich waren auch beide Vize-Weltmeistertitel ein tolles Erlebnis. Und die Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Athen!

Mit welchem Sportler würdet ihr gerne mal trainieren?
Niko: Ich würde gerne mal mit Roger Federer Tennis spielen.

Nico: Am liebsten trainiere ich mit den Trainern vom Olympiazentrum.

Was ist eure liebste Ausgleichssportart/ habt ihr in eurer Kindheit anderen Sport gemacht?
Niko: Früher habe ich Cricket und Handball gespielt, heute spiele ich Tennis und Golf, aber viel Zeit bleibt nicht für anderen Sport.

Nico: Momentan gehe ich gerne Mountainbiken, Kiten, Windsurfen, Segeln und Ski fahren.

Welche Musik hört ihr gerne (beim Training)?
Niko: FM 4.

Nico: Florence and the Machine.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgt ihr selbst gerne?
Niko: Nichts speziell, aber ich verfolge den America‘s Cup und die Teams dort.

Nico: Ich schau gern, was beim Surfen so abgeht. Meine liebsten Surfer sind Kelly Slater und John John Florence.

Was ist eure größte Motivation, immer weiter zu machen?
Niko: Für mich ist es die Medaille in Rio.

Nico: Ich bin motiviert, weil mir der Sport Freude macht und es meine Leidenschaft ist.

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Persönliche Updates von Niko und Nico findest du auf Facebook und auf ihrer Homepage!

Blog by Pia Demler

21st Annual ECSS Congress in Wien

Der 21. jährliche Kongress des European College of Sport Science (ECSS) fand heuer zum ersten Mal in Wien statt und somit zum zweiten Mal in Österreich, nachdem er 2003 in Salzburg durchgeführt wurde. Der ECSS ist einer der weltweit bedeutendste sportwissenschaftliche Kongress, bei dem heuer ca. 2800 SportwissenschafterInnen aus über 70 Ländern weltweit teilgenommen haben. Auch heuer waren MitarbeiterInnen des Olympiazentrums an diesem Kongress vor Ort, präsentierten ihre neuesten Erkenntnisse aus den laufenden Forschungsprojekten und tauschten sich mit weltweit renommierten SportwissenschafterInnen aus.

Vom Olympiazentrum präsentierten Christian Raschner („Development of a multi-axial mechatronic strength training and testing device“), Carson Patterson (“Long-term testing of eccentric strength in elite female Austrian ski racers and its relationship to racing performance”), Antonio Perez (“Limb symmetry index and leg dominance in Austrian youth ski racers”) und Lisa Müller (“The influence of maturity status on the relative age effect in elite youth alpine ski racing and soccer in Austria”).

#roadtorio – Tee Time

Nach 112 Jahren werden dieses Jahr bei den Olympischen Spielen wieder Golf-Wettkämpfe ausgetragen. Unsere Golf-Proette Christine Wolf konnte sich in der zweijährigen Qualifikationsphase einen der Top-60 Plätze sichern und wird vom 17. bis zum 20. August in Rio de Janeiro mit am Start sein.

Angefangen hat alles, als Christine und ihre Schwester Kinder waren und sie ihre Eltern auf den Golfplatz begleiteten. Irgendwann konnten die beiden es dann auch selbst versuchen und richtig angefangen hat Christine mit 10 Jahren im Golfclub Innsbruck-Igls (Rinn und Lans). Bald konnte sie auch erste größere Erfolge bei Schüler- und Jugend­meister­schaften feiern, dann folgten einige Einsätze bei Auslandsturnieren und mehrere Europameister­schaften sowie die Qualifikation und Teilnahme an der US Women‘s Open 2011. Als Christine noch Amateur­­-Golferin war, hatte sie ein Handicap von +1.8.

Für ihr Studium ging Christine in die USA, wo sie 2011 ihr Bachelorstudium in Marketing und Management an der University of Tennessee at Chattanooga abschloss.  Dort war sie bis dahin auch im College-Team, den ‚Mocs‘, und ihr war danach klar, dass sie Golf weiterverfolgen wollte. Auch die Teilnahme an den US Open 2011 hat zu ihrem Entschluss beigetragen, im September 2012 Golf-Proette zu werden. Schon bei ihrem zweiten Turnier als Proette, der Ladies Crete Open, gewann sie den ersten Platz.

Ihr letztes Hole in One hat Christine 2011 auf dem Kurzplatz auf der Practice Facility im College in Amerika geschafft. Am besten beherrscht sie Drives, die sind meist am Fairway und dadurch ist der Schlag ins Grün oft angenehmer. Meistens gehen ihre langen Schläge über 235m, ihr weitester ging 265m. Nachdem jedes Turnier auf einem 18 Loch-Platz gespielt wird, mag sie diese lieber. Aber ab und zu während des Trainings schnell 9 Loch zu spielen bringt auch eine super Abwechslung. Christine versucht auch, beim Training alle Sparten abzudecken – langes und kurzes Spiel. Besonders wichtig für eine Golferin, meint sie, ist, dass man genügend Zeit rund ums Grün verbringt. Wenn das kurze Spiel top ist, wird auch das lange besser. Auch wenn Christine über die letzten Jahre schon etwas an Länge gewonnen hat, sieht sie da noch einiges an Potential, das kurze Spiel und auch der Schwung können immer noch verbessert werden, außerdem gibt es beim Golf immer etwas, an dem man weiterarbeiten kann.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Welche Schläger hast du immer mit dabei?
Auf einer Golfrunde darf ich ja nur 14 Schläger verwenden, aber wenn ich von Turnier zu Turnier reise, habe ich immer 16 Schläger dabei. Plätze und Verhältnisse sind oft sehr verschieden, so kann ich variieren und mich dann entscheiden, welche Schläger ich mitnehme. Außerdem habe ich auch immer einen Linksschläger mit dabei.

Wo siehst du dich in einem, drei und in fünf Jahren?
Da werde ich sicher noch auf den Golfplätzen unterwegs sein.

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
In der Früh starte ich mit Fitnesstraining im Olympiazentrum bei meinem Coach Roland Luchner und dann geht es direkt zum Golfplatz, wo ich meistens den ganzen Tag verbringe.

Hast du eine Routine vor Wettkämpfen?
Wettkämpfe sind für mich das Größte. Ich liebe es, mich mit anderen zu messen!

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Ende 2014, als ich einen richtig guten Saisonabschluss hatte und dann schon in den Qualiplätzen geführt wurde.

Wie bereitest du dich für Olympia vor?
Mit viel Training mit meinem Trainer Steve Waltman und ich werde auch die Löcher schon vorher in den vorgegebenen Längen spielen.

Wen nimmst du nach Rio mit?
Als Caddy kommt mein guter Freund Clemens Dvorak mit. Wir kennen uns schon seit Jahren und er weiß daher, wie ich am Platz bin. Außerdem werden mich auch meine Eltern begleiten.

Ziele für Olympia? Was willst du erreichen?
Mein erstes Ziel war sicher, die Qualifikation zu schaffen und jetzt heißt es, so wie bei jedem Turnier, so weit wie möglich vorne mitzuspielen und nicht ‚nur‘ einfach dabei zu sein.

Gibt es jemanden, für den du in Rio an den Start gehst? Wem würdest du eine Medaille widmen?
Meinen Eltern. Sie haben mich und auch meine Schwester immer unterstützt und sind tausende Kilometer gefahren, um uns von Turnier zu Turnier zu fahren. Ohne meine Eltern wäre ich nicht, wo ich heute bin.

Welches ist dein Lieblingsturnier?
Mein Lieblingsturnier ist Dubai. Dort ist der Platz in einem super Zustand und es ist immer super organisiert.

Was wärst du heute, wenn nicht Golferin?
Hmm… wahrscheinlich würde ich im Bereich Marketing oder Management arbeiten. Also mein Studium umsetzen.

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Novak Djokovic. Ich denke, dass ich von ihm noch viel lernen könnte.

Was ist Luxus für dich?
Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Da ich das ganze Jahr über ziemlich viel unterwegs bin, genieße ich diese Zeit dann immer umso mehr.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kein Handy. Zu den Golfplätzen in der Nähe komme ich zwar mit dem Rad (habe ich auch schon gemacht mit dem Bag am Rücken), aber mein Trainer wäre dafür zu weit weg.

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Summer of 69 – Bryan Adams

Was ist deine liebste Ausgleichssportart/ hast du als Kind anderen Sport gemacht?
Ich war als Kind eigentlich immer draußen unterwegs, egal ob Rad fahren, wandern, Tennis spielen, Ski fahren, oder rodeln. Das sind auch heute noch die Sportarten, die ich gerne mache (wenn die Zeit es erlaubt).

Was sind deine Stärken, was zeichnet dich aus (in deiner Sportart)?
Meine Stärken sind, dass ich mich eigentlich nicht schnell aus der Ruhe bringen lasse und dass ich bis zum Schluss voll kämpfe.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgst du selbst gerne (TV)?
Ski fahren und Tennis.

Was war dein schönster ‚Sportmoment‘, was hat dich geprägt?
Meine schönsten Momente bis jetzt war sicherlich die Quali zu den US Women’s Open, mein Sieg in Kreta, und jetzt die Quali für Rio.

Was ist deine größte Motivation, immer weiter zu machen?
Das Gefühl, dass man nach einem Wettkampf hat, wenn man merkt, das harte Training hat sich bemerkbar gemacht und ausgezahlt. Man weiß es geht immer noch mehr und will ganz nach oben.

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Persönliche Updates von Christine findest du auf Facebook, Instagram und auf ihrer Homepage!

Blog by Pia Demler

#roadtorio – Die Ringe im Visier

Seit Los Angeles 1984 nehmen Sportschützinnen an den olympischen Spielen teil und dieses Jahr ist auch die 24-jährige Olivia Hofmann mit von der Partie, die am Olympiazentrum mit ihrem Coach Roland Luchner trainiert.

Angefangen hat alles durch Zufall im Jahr 2014, als eine Schulfreundin ihr erzählte, dass sie schießen geht. Olivia ging einmal mit und hat seitdem immer weiter gemacht in ihrem Verein, dem SG Hötting. Zuerst schoss sie mit dem Luftgewehr, das deswegen ihr Favorit ist, jedoch mag sie das anspruchsvollere Kleinkaliber auch, da es mehr Abwechslung bietet. Erste Erfolge feierte Olivia bei nationalen Bewerben, der erste größere Erfolg war schon bei ihrem ersten internationalen Bewerb der Finalplatz. Bei Olympia wird Olivia in 10m Luftgewehr und 50m 3-Stellung an den Start gehen.

Für ihr Training steckt sich Olivia Ziele, um immer voll fokussiert zu sein. Längerfristige Ziele sind bei ihr oft zeitlich nicht genau definiert, weil im Schießsport viele Variablen mitspielen, die nicht immer abschätzbar sind. Besonders wichtig beim Training einer Sportschützin sind eine gute allgemeine Ausdauer und eine starke Rumpfmuskulatur. Vor allem das Stehen über mehrere Stunden beansprucht den Rücken ungemein. Verbesserungspotential sieht Olivia bei schießtechnischen Dingen, wobei ihr oftmals nur noch die Erfahrung fehlt, besonders bei der 50m 3-Stellung.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wo siehst du dich in einem, drei und in fünf Jahren?
Schwierige Frage! Mein Plan geht eigentlich nur bis Rio, mein ganzes Leben ist danach ausgelegt. Aber sicher werde ich auf den Schießständen der Welt zu finden sein und dann auch mein Studium abgeschlossen haben.

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
Meine Trainingstage sind öfter spontan geplant. Aber generell beginne ich immer mit einem guten Frühstück, dann geht es entweder auf den Schießstand oder in die Kraftkammer. Welche Disziplin ich dann trainiere, hängt viel von meinem Gefühl und meiner Laune ab.

Hast du eine Routine vor Wettkämpfen?
Meine Routine fängt schon beim Frühstück an, da gibt es praktisch immer das Gleiche. Während des Wettkampfs bin ich eigentlich immer voll fokussiert, aber eine positive Denkweise ist immer vorhanden.

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Ich habe Ende 2014 die Entscheidung getroffen, alles für meinen Traum Olympia zu tun. Nach meinem Quotenplatz  war es für mich schon recht sicher, obwohl ich mich auch intern qualifizieren muss.

Ziele für Olympia? Was willst du erreichen?
Ein Finalplatz wäre für mich auf jeden Fall ein großer Erfolg, aber prinzipiell werde ich auf jeden Fall mein Bestes geben!

Wie bereitest du dich für Olympia vor?
Mit unzähligen Trainingsstunden  in der Kraftkammer und einigen tausend Schuss am Schießstand. Aber auch im mentalen Bereich arbeite ich konsequent.

Gibt es jemanden, für den du in Rio an den Start gehst? Wem würdest du eine Medaille widmen?
Eine Medaille würde ich meiner Mama widmen, sie hat mich in jeder Lebenslage unterstützt und auch unzählige Male zum Training und zu Wettkämpfen gebracht.

Was wärst du heute, wenn nicht Sportschützin?
Wahrscheinlich keine Sportlerin. Also vermutlich schon Architektin, weil ich genug Zeit fürs Studium hätte.

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Mit Roger Federer.

Was ist Luxus für dich?
Zeit mit Freunden und Familie verbringen;  bei unzähligen Stunden am Schießstand und in der Kraftkammer und mit dem vielen Reisen bleibt leider wenig Zeit für seine Lieben.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Definitiv kein Handy! Bei ca. 50kg Schießgepäck geht leider ohne Auto gar nichts.

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Florence and the Machine – Shake it out.

Was ist deine liebste Ausgleichssportart/ hast du als Kind anderen Sport gemacht?
Als Kind war ich viel draußen zu finden. Ob Fußball, Volleyball oder Badminton, ich war immer dabei. Und es gibt nichts Schöneres als an einem sonnigen Tag Ski zu fahren.

Was sind deine Stärken, was zeichnet dich aus (in deiner Sportart)?
Einen Wettkampf auch nach einem verpatzten Start nie aufzugeben. Das hat mir schon einige Topplatzierungen eingebracht.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgst du selbst gerne (TV)?
Es gibt wenig,  das ich nicht verfolge, aber Tennis und Wintersport sind sicher auf meinem Plan.

Was war dein schönster ‚Sportmoment‘, was hat dich geprägt?
Sicher meine Medaille bei den European Games! Aber auch mein Quotenplatz für Rio hat mich geprägt, das hat noch einen Motivationsschub gebracht.

Was ist deine größte Motivation, immer weiter zu machen?
Die Glücksgefühle, die man spürt, wenn man sein Bestes gibt und Erfolge feiert.

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Blog by Pia Demler

#roadtorio – Chikara-hittatsu

Chikara-hittatsu heißt nach dem Begründer des Jūdō, Kanō Jigorō, so viel wie „die Anstrengungen führen immer zum Ziel“ – das wünschen wir auch unseren Judoka Bernadette Graf (-70kg) und Kathrin Unterwurzacher (-63kg), die in Rio de Janeiro an ihren ersten Olympischen Spielen teilnehmen werden.

Kathis großer Bruder hat sie mit 7 Jahren zum Judo gebracht, da sie unbedingt auch so tolle Würfe lernen wollte wie er. Ihr erster großer Erfolg war der Europameistertitel U17,  danach gewann sie 2x Gold und 1x Silber bei der WM U20 und der EM U23. Ihre ersten Judotrainings absolvierte Berni im Alter von 6 Jahren in Ampass, einer Außenstelle des Judozentrums Innsbruck, wo sie auch erste Erfolge als kleine Judokämpferin erzielte, wie Medaillen bei Vereinsmeisterschaften und den Tiroler Meisterschaften in der Mini-Klasse. Erste große Erfolge waren der Gewinn der Goldmedaille bei der Junioren-WM und -EM.

Harai goshi ist Kathis Spezialtechnik, wobei sie mit Selbstfalltechniken am Häufigsten erfolgreich ist. Verbesserungspotential sieht sie überall, da man stetig an sich arbeiten muss. Am wenigsten kommt sie mit Gegnern zurecht, die sich immer vor sie werfen um aktiver auszusehen, auch ihren Bodenkampf will sie weiter verbessern. Bei Berni ist es unterschiedlich, aber zurzeit wendet sie Selbstfalltechniken (Uranage, Sumi gaeshi) am Erfolgreichsten an. Sie sieht bei allen Techniken, Griffvarianten, im Kraftbereich (v.a. Griffkraft) und bei technisch-taktischen Herangehensweisen noch Potential sich zu verbessern, das muss auch so sein, da man im Judo nie auslernt! Bei ihren Gegnern ist es weniger die Technik als die Auslage, die ihr Schwierigkeiten bereitet. Gegen Linkskämpfer kommt sie oft weniger gut zurecht als gegen Rechtskämpfer.

Wichtige Trainingsaspekte einer Judoka sind in den Augen von Kathi und Berni Technik, aber auch Kraft, um die Techniken durchsetzen zu können. Des Weiteren spielen Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und judospezifische Ausdauer eine Rolle. Besonders wichtig beim Training ist Kathi die Vielseitigkeit – man muss alles trainieren, um besser zu werden. Sie trainiert 2-3 Mal pro Tag, wobei Samstag meistens frei ist und der Fokus immer auf den bevorstehenden Turnieren liegt. Berni legt bei ihrem Training Wert darauf, stetig Fortschritte bei ihrer Leistung zeigen zu können. Beim Krafttraining, sagt sie, hat sie 6 Wochen Vollgas Zeit um die Maximalkraft zu steigern, jedoch funktioniert das beim Judo nicht. Um die Technikausführung zu verbessern, spritziger zu werden oder zum Beispiel die Mattenrandsituation besser zu beherrschen, kann man sich keine Zeitlimits setzen, das ist ein dauerhafter Prozess, der immer weitergeht. Zuständig für das Athletiktraining der beiden hier am Olympiazentrum ist Carson Patterson.

Ein typischer Trainingstag sieht bei Kathi so aus, dass sie in der Früh zur Standeskontrolle (Bundesheer) geht und danach gleich das erste Training absolviert. Am Dienstag zum Beispiel hat sie morgens und abends Judotraining und am Nachmittag eine Ausdauereinheit. Mittwochs trainiert sie in der Früh Kraft, nachmittags hat sie Schnelligkeitstraining und am Abend eine Ausdauereinheit. Natürlich ist das Training auch abhängig davon, wo auf der Welt die beiden Judoka gerade trainieren und was als Nächstes ansteht, Wettkampf oder Trainingslager. Für Berni beginnt ein typischer Tag zuhause ebenfalls mit der Standeskontrolle beim Bundesheer, danach geht es direkt ins Kraft- oder Judotraining, nach dem Mittagessen gibt es eine Ausdauereinheit, am Nachmittag geht es zur Physiotherapie und am Abend dann zum Judo. Ihr Judotraining absolvieren Kathi und Berni bei ihren Heimtrainern Martin Scherwitzl (Präsident des Judozentrums Innsbruck) und Gernot Frei und bei Nationaltrainer Marko Spittka, der selbst schon eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen gewinnen konnte.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wo seht ihr euch in einem, drei und in fünf Jahren?
Kathi: Ich habe vor, noch eine ganze Weile Judo zu machen!

Berni: In einem Jahr sehe ich mich im ganz normalen Trainingsalltag wieder (mit einer Olympiamedaille zuhause hängen – das würde ich mir sehr wünschen!) Wenn der Körper mitmacht und keine großen Verletzungen passieren, befinde ich mich in drei Jahren mitten in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Und in fünf Jahren, da bin ich dann 29, keine Ahnung was dort sein wird. Sowas kann man weder voraussagen noch vorausplanen. Vielleicht habe ich meine Karriere bis dahin schon beendet, vielleicht bin ich noch voll im Judogeschehen drinnen, vielleicht spielt bereits Familienplanung usw. eine Rolle. Ich lass mich überraschen.

 

Habt ihr eine Routine vor Wettkämpfen?
Kathi: Der Wettkampftag bei jedem Turnier sieht relativ gleich aus. Früh genug aufwärmen, warmhalten, von Kampf zu Kampf denken… Immer positiv denken: jeder ist besiegbar und ich habe hart dafür gearbeitet!

Berni: Ich bin kein abergläubischer Mensch, aber so ein paar kleine Rituale habe ich dann doch. Ich schaue mir zum Beispiel vor meinem Wettkampftag nie die Auslosung an. Da kann ich dann die Tage davor in Ruhe schlafen und mich besser auf den Wettkampf konzentrieren. Am Kampftag selbst schaue und denke ich von Kampf zu Kampf. Es muss mir egal sein, wer in meiner Gewichtsklasse wann, wie und gegen wen kämpft. Ich darf mich nur auf mich selbst konzentrieren!

 

Wann habt ihr gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Kathi: Vor ca. zwei Jahren, als die Olympiaqualifikation begonnen hat und ich unter den Top 10 der Weltrangliste war.

Berni: Bis London 2012 war der Traum da, aber es war für mich noch zu früh. Vor zwei Jahren hat dann der Qualifikationszyklus für 2016 begonnen, da habe ich zum ersten Mal konkret das Ziel gehabt, mich für Olympia zu qualifizieren. Schritt für Schritt arbeitete ich mich auf der Weltrangliste nach vorne, bis unter die Top 10. Und Anfang dieses Jahres, nach dem ersten erfolgreichen Wettkampf nach meiner Verletzung, da wusste ich, dass ich mich nicht mehr aus diesem Ranking rausdrängen lassen würde. Und die Top-14 dürfen zu Olympia!

 

Wie bereitet ihr euch für Olympia vor?
Kathi: Gemeinsam mit dem Team haben wir noch Vorbereitungstrainingslager wo individuell mit uns gearbeitet wird.

Berni: Der komplette Jahresaufbau für 2016 ist auf Olympia ausgelegt.  Jeder Wettkampf und jedes Trainingslager wurde vom Nationaltrainer Marco Spitka genauestens geplant und getimed. Die „Feinarbeiten“ haben dann Anfang Juni begonnen: intensive Kraft-und Konditionsblöcke zuhause und in Vorarlberg, hartes Judotraining in Japan und Korea. Die letzte Vorbereitung findet, mit nationaler Unterstützung, im Juli in Linz statt.

 

Ziele für Olympia?
Kathi: Zuerst war das Ziel: die Teilnahme – jetzt ist es eine Medaille

Berni: Ich fahre zu jedem Wettkampf mit dem Ziel, eine Medaille zu gewinnen. Bei Olympia (vor allem bei Olympia) ist das genauso.

 

Gibt es jemanden, für den ihr in Rio an den Start geht? Wem würdet ihr eine Medaille widmen?
Kathi: All denen, die immer für mich da sind und mit mir hart an meinen Erfolgen arbeiten! (Familie, Trainer, Freunde, …)

Berni: Ich kämpfe bei Olympia nicht nur für mich, sondern genauso für meine Familie, meine Freunde, meinen Verein, meine Trainer, usw. Für jeden, der an mich geglaubt und mich unterstützt hat, möchte ich an diesem Tag eine Medaille mit nach Hause nehmen.

 

Was wärt ihr heute, wenn nicht Judoka?
Kathi: Wahrscheinlich wäre ich zur Polizei gegangen, aber darüber habe ich noch nicht so genau nachgedacht.

Berni: Mein Herz hat immer für Judo geschlagen und ich kann mir ein Leben ohne nur ziemlich schwer vorstellen. Aber wenn ich raten müsste, dann wäre ich wahrscheinlich in einer anderen Sportart gelandet. Sport gehört für mich einfach dazu.

 

Mit welchem Sportler würdet ihr gerne mal trainieren?
Kathi: Ich würde gerne mal wieder gemeinsam mit Kira trainieren – aber das kommt schon noch!

Berni: Mit möglichst vielen verschiedenen. Damit ich Einblicke in die unterschiedlichen Sportarten und Trainingsmethoden bekomme.

 

Was ist Luxus für euch?
Kathi: Essen was man will!

Berni: An einem trainingsfreien Tag alles tun zu können, was mir Freude macht: bei Sonnenschein mit Familie und Freunden etwas unternehmen, mit den Hunden meiner Schwester spielen und am Abend gemütlich auf der Couch liegen, Fernsehen und dabei eine große Pizza futtern.

 

Hättet ihr lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kathi: Kein Auto.

Berni: Kein Auto. In Innsbruck kommt man eh überall mit dem Rad hin!

 

Wenn ihr jetzt auf play bei eurem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Kathi: Jessie J – Nobody’s perfect

Berni: Jessie J – Wild

 

Was ist eure liebste Ausgleichssportart/ habt ihr als Kind anderen Sport gemacht?
Kathi: Mit meinen Judokollegen gemeinsam Fußball. Als Kind bin ich reiten gegangen und habe Tennis gespielt.

Berni: Speziellen Favoriten habe ich keinen. Ich geh gern Rad fahren, Inlineskaten und Fußball spielen, im Winter snowboarden. Früher bin ich, neben dem Judo, Skirennen gefahren und habe Basketball in der Schulmannschaft gespielt.

 

Was sind eure Stärken, was zeichnet euch aus (in eurer Sportart)?
Kathi: Bin sehr zielstrebig und hab einen relativ großen Kampfgeist!!

Berni: Ich bin kräftig, kann stabil und sicher stehen und bin sehr stark, wenn es darum geht, nah am Körper zu kämpfen.

 

Welche Sportarten/ Sportler verfolgt ihr selbst gerne?
Kathi: Leichtathletik, Ringen, Volleyball, Skispringen, … Ronda Rousey.

Berni: Alles was das Fernsehen gerade zu bieten hat: Skifahren, Tour de France, Gewichtheben, Leichtathletik, Fußball, Boxen, Turmspringen, … Ich schaue jedem Sportler gerne zu, aber besonders begeistert bin ich natürlich bei österreichischer Beteiligung. Ist ja klar!

 

Was war euer schönster ‚Sportmoment‘?
Kathi: Jeder Sieg ist was Besonderes für mich! Meinen ersten Erfolg in der U17 werde ich natürlich nie vergessen, aber die Silbermedaille bei der EM mit der definitiven Qualifikation für Rio war mit Sicherheit der schönste Moment.

Berni: Prägende Sportmomente durfte ich schon einige erleben. Meinen ersten internationalen Turniersieg, die erste EM-Medaille. Aber einen meiner schönsten Momente erlebte ich Anfang dieses Jahres. Nach fast fünfmonatiger Verletzungspause und anfänglicher Entscheidung gegen diesen Wettkampf, konnte ich den topbesetzten Grand Prix in Düsseldorf gewinnen. Mein erstes Turnier, 5 vorzeitige Kampfgewinne, gegen die 3-fache Weltmeisterin nach 45 Sekunden siegreich und am Ende des Tages ganz oben auf dem Treppchen. Das wird für mich immer unvergesslich bleiben!

 

Was ist eure größte Motivation, immer weiter zu machen?
Kathi: Die Liebe zu Judo! Und der Traum einer Olympiamedaille!

Berni: Ich möchte, dass sich mein hartes Training auszahlt. Ich bin eine gute Kämpferin, aber es gibt noch so Vieles zu erreichen: Olympiamedaille, WM-Medaille, den Titel „Europameisterin“ tragen zu können, usw. Ich trainiere, damit meine Ziele, Wünsche und Träume wahr werden!

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Persönliche Updates von Berni findest du auf Facebook. Auf dem neuesten Stand bei Kathi bleibst du am besten via Instagram und Facebook.

Blog by Pia Demler

OLYMPIC DAY – Innervillgraten feiert den Olympic Day mit den Doppel-Olympiasiegern Andreas und Wolfang Linger

Wie jedes Jahr wird der Olympic Day am 23. Juni veranstaltet – in Erinnerung an die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees im Jahre 1894. Das weltweit bekannte Motto „Dabei sein ist alles“ steht dabei im Vordergrund dieses Tages. So durfte sich die Volksschule Innervillgraten in Osttirol darüber freuen, dass sie als jene Schule auserwählt wurde, welche im Zuge des Talenteaktionstages mit den Doppel-Olympiasiegern Andreas und Wolfgang Linger beim Olympic Day dabei sein durften.

Die SchülerInnen stellten bei verschiedenen Geschicklichkeitsübungen ihr Können unter Beweis und lernten einiges über eine gesunde Ernährung und im Speziellen über ein gesundes Frühstück. Zudem wurden von Mitarbeiterinnen des Olympiazentrums drei verschiedene Tests durchgeführt (Sprungkoordinationstest, Gleichgewichtstest, Hand-Auge-Koordinationstest), bei welchen sich die SchülerInnen untereinander messen konnten. Mit dem Olympiamotto im Hinterkopf wurden dann alle SchülerInnen mit Urkunden und kleinen Aufmerksamkeiten des ÖOC’s beschenkt, worüber sie sich sehr freuten. Ein besonderes Highlight des Olympic Days war sicherlich die Möglichkeit, die Olympia-Goldmedaille der beiden Rodelasse in Händen halten zu dürfen. Das Resümee des Olympic Days war sehr zufriedenstellend, die VS Innervillgraten war sehr stolz, für diesen Tag auserwählt worden zu sein, und der sportliche Leiter des Olympiazentrums, Dr. Christian Raschner, war mit dem vollen Erfolg des Olympic Days mehr als zufrieden.

Spitzenleistung: Spitzensportler sichern Spitzenunterstützung im Elisabethinum

Jeden Tag trainieren Tiroler Athletinnen und Athleten im Olympiazentrum Innsbruck eisern daran, ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Sich möchten den Kampf um Spitzenleistungen für sich entscheiden und sich mit Medaillen für die oft harten Jahre des täglichen „Immer-besser-werdens“ belohnen.

Daher wissen sie aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Arbeit an der Beweglichkeit des eigenen Körpers ist. Bereits vor zwei Jahren haben die Athletinnen und Athleten daher auf das Weihnachtswichteln verzichtet um junge Menschen mit Behinderungen unterstützen zu können: Stattdessen wurden Spenden für den Kauf einer Bungee-Schaukel im Elisabethinum gesammelt. Auch im vergangenen Winter wurde im Olympiazentrum Innsbruck wieder zusammengelegt, um das Elisabethinum beim Ankauf eines speziellen Bewegungstrainingsgerätes zu unterstützen. „Jede Athletin, jeder Athlet weiß, dass Bewegung ein Grund-Baustein für das tägliche Wohlbefinden ist. Und wir freuen uns sehr, dass wir junge Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen können, ihre Muskulatur zu lockern und zu trainieren, um so die körperliche und mentale Tatkraft zu stärken“, so der sportliche Leiter des Olympiazentrums Innsbruck, Christian Raschner, der gemeinsam mit Trainer-Kollege Roland Luchner das neue Trainingsgerät im täglichen Einsatz im Elisabethinum kennenlernen wollte.

„Der Bewegungstrainer ist auch am Nachmittag und am Abend in den Wohngruppen des Schulzeitinternats sehr begehrt. Daher danken wir dem gesamten Team des Olympiazentrums Innsbruck sehr dafür, dass wir das alte, störungsanfällige Gerät nun durch ein neues ersetzen können“, erklärt der Leiter des Elisabethinums, Klaus Springer.

© slw

Sustainable Sports Program for Refugees

Seit Herbst 2015 wird Europa durch eine große neue Herausforderung auf die Probe gestellt: Die Flüchtlingskrise. Nicht nur die einzelnen europäischen Länder, sondern auch viele gemeinnützige und international tätige Organisationen, Vereine und Institutionen stoßen seither zum Teil an die Grenzen ihrer Kapazitäten und Möglichkeiten. Es ist eine Zeit, geprägt sowohl von Differenzen und Kritik, als auch von Akzeptanz und Engagement. Denn jede Herausforderung bringt neue Chancen mit sich. So hat sich das Internationale Olympische Comité (IOC) dazu entschlossen, einen humanitären Beitrag zu leisten. Daher wurde ein Hilfsfonds in der Höhe von umgerechnet 1,78 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. IOC-Präsident Thomas Bach sagte: „Wir sind alle sehr berührt von diesen schrecklichen Nachrichten und emotionalen Schicksalen der letzten Tage. Der Sport und die olympische Bewegung wollen ihren Teil dazu beitragen, humanitäre Hilfe zu den Flüchtlingen zu bringen.“ Das Österreichische Olympische Comité, als nationales Triebwerk des Österreichischen Spitzensports, bekam im Herbst 2015 die Zusage über finanzielle Mittel zur zweckgebundenen Verwendung im Sinne des IOC. Ein gut überlegter Projektantrag zum Thema Sport und Integration war ausschlaggebend für die Zusage. Neben 14 weiteren nationalen „OKs“ kann Österreich nun die Hilfe auf schnellstem Weg dahin bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird. „Sport kann dazu beitragen, den Menschen neue Hoffnung zu geben und die Integration der Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat zu erleichtern“, so Thomas Bach.

Seit Jänner 2016 sind fünf Olympiazentren Österreichs für die Umsetzung zuständig. Planung und Organisation laufen seither auf Hochtouren, Netzwerken steht auf der Tagesordnung, natürlich auch im Olympiazentrum Innsbruck. Ziel des Projekts ist es vor allem, minderjährige unbegleitete AsylwerberInnen und anerkannte Flüchtlinge durch den Sport zu integrieren und geeignete Voraussetzungen zu schaffen, um dies auch langfristig zu ermöglichen. Dabei ist uns besonders wichtig, dass gelebte
Integration stattfinden kann. Hauptaugenmerk liegt daher weniger bei einmaligen Veranstaltungen, oder speziellen Trainingseinheiten nur für AsylwerberInnen, sondern es soll eine nachhaltige Lösung für integrative Maßnahmen geschaffen werden. Ein breit ausgelegtes Netzwerk zwischen den drei Tiroler Dachverbänden, Sportvereinen, gemeinnützigen Vereinen, Asylwerberheimen und deren BetreuernInnen, Initiativen zu den Themen Sport oder Integration und vielen weiteren, spielt dabei die tragende Rolle.

Das Olympiazentrum Innsbruck hat bereits einige Maßnahmen gesetzt, um die oben genannten Ziele zu erreichen und Integration stattfinden zu lassen. Schwimmkurse für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen die Freizeitgestaltung im Sommer erleichtern, und zudem das Sicherheitsgefühl und Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken. Es finden weiters Judokurse für die Förderung von Bewegung und Koordination von Kindern im Volksschulalter statt. Viele der AsylwerberInnen sind sportbegeistert und talentiert. Das Olympiazentrum fördert diese Personen und übernimmt die Vermittlung zwischen den Vereinen und zukünftigen SportlernInnen. Es gibt in Tirol Sportvereine, die bereits Flüchtlinge aufgenommen haben und somit wertvolle Integrationsarbeit leisten. Sie werden von uns im Rahmen der Projektmöglichkeiten unterstützt. Zudem sind wir laufend im Gespräch mit den Verantwortlichen in den Heimen, mit FunktionärenInnen von Vereinen, freiwilligen HelfernInnen und den Dachverbänden, um die besten Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.

Der Schlüssel ist die Integration. In Tirol leben momentan 6238 AsylwerberInnen in Heimen und Privatunterkünften (Stand 28.04.2016, tsd.gv.at), betreut durch die Tiroler Sozialen Dienste. Dem Stereotyp „AsylwerberIn“, ohne Arbeit, wenig sozialen Kontakten nach außen und geringen Deutschkenntnissen, fällt die Eingliederung in die Gesellschaft oft schwer. Integration lässt Stereotypen verschwinden, sie macht daraus Kollegen, FreundeInnen, MitspielerInnen, TrainingspartnerInnen oder KonkurrentenInnen im Wettkampf. Der Sport kann maßgeblich dazu beitragen, denn er wird als internationale Sprache verstanden – es wird weltweit nach denselben Regeln gespielt. Hier können kulturelle Unterschiede überwunden, ein spielerischer Zugang zur Sprache und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung geboten werden. Im Sport geht es nicht nur um das körperliche Wohlbefinden, sondern auch um Fairness, die Beachtung von Regeln, die Vermittlung von Werten und Normen der Gesellschaft. Es geht aber auch um Spaß und gemeinsame Aktivität, soziale Kontakte zu knüpfen, um Gewinnen und Verlieren, sich zugehörig und im Team integriert fühlen.

von Vera Jäger

Strength & Endurance Training = (Im) – Possible?

Throughout history, strength training has been considered a crucial aspect for most types of sport. However, in some team sports or endurance disciplines, resistance training has been seen as an obstacle for improving performance. The main argument for this claim is the fact that gains in body volume would have a negative impact on the endurance of athletes. In other words, an increase in athletes’ weight could lead to slower performance abilities in their sports.

Because of the fact that both, resistance and endurance training, produce different types of physiological adaptations in athletes, coaches should be aware of the way they plan their training programs keeping in mind determinant factors such as intensity, frequency or volume of training, in order to prevent the athletes from overtraining. Coaches nowadays are confronted with a hard time, trying to balance the strict competitions calendar with resistance training in endurance sports. Hence, what is the key to avoid physical and mental overtraining? As a coach who trains with high performance athletes on a daily basis you can observe the stress the athlete encounters during the season. It is a challenging job working with endurance young athletes, especially when they have not graduated high school yet, and when they can hardly manage to combine academics with sports. Sometimes the challenge of combining school and sport can result in low performance levels in both areas, distress, and/or nutrition problems.

Nowadays, in contradiction to former convictions, resistance training has shown positive effects on competition results in combination with endurance training due to concurrent training (defined as simultaneous training for adaptations associated with resistance and endurance training). Both types of training generate opposite interferences at adaptive level because they cause different adaptations in our body. Possible causes of the above mentioned interferences in the improvement of concurrent training could be on the one hand the residual fatigue in the neuromuscular system because of the diverse stimuli generated in previous workouts, on the other hand the overtraining produced by imbalances in the recovery processes of athletes. An important question we have to ask ourselves at this point could be: how do we periodize to reduce those interferences to a minimum?

There are some strategies that can be highly effective in reducing the negative effects of concurrent training:

  • with proper periodized training, a heavy training phase (high intensity) will have fewer objectives, producing positive adaptations in high performance athletes.
  • Three sessions a week of resistance training seem to be sufficient for achieving improvements in strength levels and decreasing the negative effects of concurrent training.
  • Likewise, the optimum volume of performance strength training sessions by each athlete also seems to be decisive to minimize the interference phenomenon.
  • Performing strength training sessions prior to the endurance ones allow athletes to maintain high levels of quality and quantity of training during resistance sessions.
  • The combination of strength training focused on hypertrophy with the high intensity in endurance training (close to the VO2max) appears to not be recommended to
    generate a high stage of interference. This is due to the fact that both capacities develop completely opposite peripheral adaptations.
  • Avoiding training to muscular failure allows athletes reducing part of the metabolic and hormonal stress that involves resistance training, facilitating a recovery of the body more quickly.
  • Distancing strength and endurance training sessions targeting the same muscle groups can facilitate their recovery and a better adaptation to the training stimulus.

Since the 80’s concurrent training has been considered to be effective for simultaneously synchronizing resistance and endurance training programs. There are many variables to keep in mind while training with athletes, some of them just scape from our knowledge and it is not an easy task to control them. A couple of examples could be: reasons of different moods of our athlete or how their environment (family, friends, etc.) improves or decreases their achievements. A good and experienced conditioning coach told me once: “You will be an excellent coach when you will be able to realise when your female athletes have the menstruation”. So far but so close.

von Antonio Pérez del Rio, MSc

References
1. García-Pallarés, J., et al., Endurance and neuromuscular changes in world-class level kayakers during a periodized training cycle. Eur J ApplPhysiol, 2009. 106: p. 629-38.
2. Hickson, R.C., Interference of strength development by simultaneously training for strength and endurance. Eur J Appl Physiol, 1980. 45: 255-263.
3. Hoff, J., A., Gran, and J., Helgerud, Maximal strength training improves aerobic endurance performance. Scand J Med Sci Sports, 2002. 12: p. 288-95.
4. Izquierdo-Gabarren, M., et al., Concurrent endurance and strength training not to failure optimizes performance gains. Med Sci Sports Exerc, 2009. Dec 9. [Epub ahead of print].
5. Mikkola, J.S., et al., Concurrent endurance and explosive type strength training increases activation and fast force production of leg extensor muscles in endurance athletes. J Strength Cond Res, 2007. 21: p. 613-620.