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We Fuel You Right

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October 7, 2016

Durch den heutigen Blogeintrag werdet ihr unsere Ernährungsberaterin Martina Baldauf (noch) besser kennenlernen! Martina wird den neuen Instagram-Account SPORTERNAEHRUNGTIROL des Olympiazentrums betreuen und regelmäßig mit Rezepten, Informationen und Inspiration nach dem Motto #wefuelyouright updaten! Außerdem gibt es am Ende dieses Posts das Rezept für ein leckeres Bananen-Brot als PDF zum Ausdrucken und gleich Ausprobieren!

Nun aber zu Martina: Schon als Kind interessierte sich die 26-Jährige leidenschaftlich für Biologie und Ernährung und so war es keine große Überraschung, dass sie diese Fachbereiche auch für ihren Ausbildungsweg wählte. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie das Bachelorstudium der Biologie an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Während ihrer Studienzeit kristallisierte sich ihr besonderes Interesse am Menschen und seinen elementarsten Grundbedürfnissen – Bewegung und Ernährung – heraus. Dies führte zu ihrer Entscheidung, einen Masterabschluss der Angewandten Ernährungswissenschaften an der UMIT (the health & life science university) in Hall in Tirol anzustreben, den sie im März 2016 erfolgreich erlangte.

Am OLYMPIAZENTRUM CAMPUS SPORT TIROL arbeitet Martina seit Mai dieses Jahres in Teilzeit und ist momentan auch dabei, sich im Bereich der Sporternährungsberatung (individuelle Betreuung und Beratung sowie Workshops und Vorträge) selbständig zu machen.

Privat kann man Martina in sportlicher Hinsicht beim Berggehen, Laufen, Rennrad fahren, Athletiktraining, in der Loipe oder auch beim Yoga antreffen. Sie kocht und fotografiert mit großer Freude, interessiert sich für Design, Kunst und Literatur, und wenn es die Zeit zulässt, lernt sie auch gerne mal ein neues Handwerk (z.B. Nähen).

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wie sieht dein Alltag als Ernährungswissenschaftlerin am OZ aus?
Das Schöne ist, dass es so etwas wie eine alltägliche Routine für mich hier am OZ nicht gibt. Jeder Tag ist anders, es kommen Athleten aus den unterschiedlichsten Sportarten mit verschiedensten Anliegen rund um das Thema Ernährung zu mir.

Was gefällt dir am meisten an deiner Arbeit?
Das ist wohl die Vielfältigkeit, die dieser Beruf mit sich bringt, die Arbeit mit jungen, aktiven und hochmotivierten Menschen und die Tatsache, dass ich wirklich jeden Tag etwas Neues dazulernen kann.

Was sind deine Stärken in deinem Beruf?
Wahrscheinlich meine Motivation, eine Fragestellung so lange zu bearbeiten, bis ich die für mich befriedigende Antwort gefunden habe. Und dass ich gerne und offen auf neue Leute zugehe, mich gerne mit ihnen unterhalte, um sie so Schritt für Schritt kennenzulernen.

Was sind deine Pläne/Ziele/Wünsche für die Zukunft? Visionen?
Am Olympiazentrum steht auf jeden Fall die Weiterbildung für die Beratung der Athleten an erster Stelle, sowohl als Wunsch als auch als Ziel. Ideen rund um die Beratung gibt es da wahnsinnig viele, wie z.B. für die Athleten regelmäßige Workshops in Kleingruppen anzubieten, z.B. „DIY die optimale Regenerationsmahlzeit“ oder ein gemeinsames Einkaufen im Supermarkt, um sportgerechte Lebensmittel auszuwählen. Kurzvortragsreihen zu spezifischen Inhalten (z.B. kurz und knackig spezielle Supplemente zu durchleuchten) wären auch spannend. Aber auch den neu eröffneten Instagram-Account mit immer kreativen und ideenreichen Posts zu füllen und kontinuierlich weiter zu entwickeln ist ein Punkt auf der to-do-Liste für die nahe Zukunft
Konkretes Ziel für die nächsten Wochen/Monate ist definitiv neben meiner Arbeit am OZ meine Selbstständigkeit aufzubauen, um dann individuelle Sporternährungsberatung und Workshops/Vorträge auch für Leistungssportler bzw. motivierte Hobby- und Breitensportler außerhalb des OZ anzubieten.

Welche Bedeutung hat deiner Meinung nach das Thema Ernährung in der Gesellschaft?
Da stellt sich natürlich die Frage, wer „die“ Gesellschaft ist. Aber wenn man es auf den Großteil der beispielsweise österreichischen Bevölkerung bezieht, hat Ernährung wohl leider nicht die Bedeutung, die ihr eigentlich zusteht. Statt Qualität zählt großteils Quantität. Das allgegenwärtige Angebot, die stetige Verfügbarkeit von Essen und die geringe Bereitschaft, Geld für qualitativ hochwertige Lebensmittel auszugeben, führt zwangsläufig zu einem Ernährungsverhalten, das für die Gesundheit nicht förderlich ist. Viele Menschen haben verlernt, auf ihren Körper zu hören, sich bewusst mit ihrer Ernährung und dem Essen auseinander zu setzen, zu spüren was der Körper gerade braucht, was ihm guttut und was nicht, wie sich Hunger anfühlt und wann er satt ist. Das ist meiner Meinung nach aber elementar für den richtigen Umgang mit Ernährung.

Wie sehr unterscheidet sich die Ernährung von professionellen Athleten von der der Freizeitsportler bzw. Nichts-Tuer?
Einerseits spürt der Hochleistungssportler natürlich auf eine viel direktere Art und Weise den unmittelbaren Zusammenhang von Ernährung/Essen und daraus resultierender Energiebereitstellung und der Leistung bei sportlicher Aktivität. Wenn er zu Mittag Wiener Schnitzel mit Pommes isst und dann 1-2h später Intervalle laufen soll, wird er wenig Freude haben. Dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Training und die Performance im Wettkampf hat ist inzwischen unbestritten und dessen sollte sich jeder Hochleistungssportler bewusst sein.
Andrerseits braucht der Profisportler natürlich auch etwas Anderes/mehr als der durchschnittliche, sportlich mäßig aktive bzw. inaktive Mensch. Kohlenhydrate sind immer wieder Thema, genauso wie Eiweiß und verschiedene Mikronährstoffe.

Beim Sport – besser Wasser oder Sportgetränke?
Das kommt auf die Intensität und Dauer der sportlichen Betätigung an. Unter 1h Belastung reicht für gewöhnlich Wasser, ab 1h empfiehlt sich dann ein Sportgetränk, das zumindest Natrium und Chlorid (Salz) – abhängig vom Schweißverlust – und auch ein paar Kohlenhydrate beinhaltet. Bei 2-3h Belastung sind dann die Kohlenhydrate im Getränk nochmals wichtiger. Man kann sich die Sportgetränke aber auch leicht selbst herstellen und muss so nicht immer auf gekaufte Produkte zurückgreifen, die recht teuer sind und oftmals viel mehr Zutaten als nötig beinhalten.

Was würdest du Athleten raten, die Gewicht verlieren müssen, ohne Muskelmasse zu verlieren? Was sollten Athleten ernährungstechnisch beachten, wenn sie an Masse und Kraft zulegen müssen?
In allererster Linie sind beide Zielsetzungen eine Frage der Energiebilanz. Will ich Gewicht (Fettmasse) verlieren, sollte ich am Ende jedes Tages mehr verbraucht haben, als ich mir zugeführt habe. Beim Muskelaufbau gilt das Gegenteil, da sollten am Ende des Tages mehr kcal aufgenommen als verbraucht worden sein. Zusätzlich gilt es dann noch die Verteilung der Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette) anzupassen, in unterschiedlicher Weise an Trainingstagen bzw. trainingsfreien Tagen.

Was hältst du von Nahrungsergänzungsmitteln?
Eine gezielte und geplante Supplementation unter besonderen Situationen bzw. speziellen individu­ellen Bedürfnissen ist legitim – vorausgesetzt die Basisernährung passt. Nahrungsergänzungsmittel aus Faulheit bzw. als Ersatz einer sportgerechten Basisernährung zu konsumieren ist der falsche Weg und kann unter Umständen mehr Schaden als Nutzen bringen (z.B. Vitamin C)!

Was sollte man an Lebensmitteln immer zuhause haben?
Im besten Fall viel und verschiedenes frisches Obst und Gemüse, Salate, Milch und magere Milchprodukte (z.B. Hüttenkäse, Joghurt, Topfen, Sauerrahm, Frischkäse), Eier, frisches mageres Fleisch (Pute, Huhn, mageres Rind) oder Fisch, frische Kräuter; gewisse Lebensmittel, die sich länger und teils ungekühlt lagern lassen, auf Vorrat zu kaufen,  ist sicherlich eine gute Idee. So kann man auch spontan das Richtige kochen, selbst wenn man gerade von einer Reise zurückgekommen ist. Z.B.: Bohnen/Linsen in der Dose, Vollkornnudeln, verschiedene Getreide(-mehle), Naturreis, Getreide­flocken, Nüsse und Samen, Gewürze, Fisch in der Konserve, passierte Tomaten/Tomaten in der Dose, getrocknete Pilze, Oliven/Kapern usw.  im Glas, abgepacktes Vollkorn-Schnittbrot, Getreidemilch, Fruchtmus.

Was findet man bei dir immer im Kühlschrank?
Eigentlich immer drin sind Milch, Leinöl, Senf, Zitronen, diverse Milchprodukte (meistens Topfen, Hüttenkäse, Sauerrahm, Joghurt), Eier, diverses Gemüse (v.a. Karotten, Fenchel, Zucchini), geräucherte Forelle/Saibling o.ä. und auf Vorrat abgepackte, gekochte Bohnen. Mein Kühlschrank ist leider sehr klein und schnell sehr voll durch viel Obst und Gemüse – mir sind frische, unverarbeitete Lebensmittel sehr wichtig. Auch liebe ich es, „neue“ Lebensmittel zu entdecken und auszuprobieren, vor allem alte regionale Produkte, die leider oft zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

Lieblings-Lebensmittel und -Gericht?
Lieblings-Lebensmittel: Blaubeeren
Lieblings-Gericht: derzeit mein Favourit: „Conchiglie granchi di fiume“ von L’Osteria (Pasta mit Flusskrebsen, Karotten,  Zucchini und Hummersauce). Gemischter Salat mit gebratener Hühnerbrust und Brot geht auch immer!

Was möchtest du mit dem Instagram-Account SPORTERNAEHRUNGTIROL erreichen?
Ich möchte unseren Athleten am OZ neue Inputs und Anstöße für die eigene Ernährung geben. Im Alltagstrott verliert man oftmals die Ernährungsvielfalt, man kocht häufig dieselben bewährten Gerichte und es fehlt einem manchmal einfach an Ideen, was man sich kochen könnte. Ich möchte unseren Athleten zeigen, dass man auch mit wenigen Zutaten und in kurzer Zeit abwechslungs­reich, lecker und sportgerecht kochen kann. Und gleichzeitig kann man bei den Posts auch noch kurze und knackige Infos zu Lebensmitteln und Tipps + Tricks zur Sporternährung erhalten.

Was hältst du von den aktuellen Food-Trends (Paleo, Low Carb, …) für Sportler?
Im Hochleistungssport ist meiner Meinung nach jede strenge Diät, die bestimmte Lebensmittel­gruppen ausklammert – wenn nicht aus medizinischer Sicht notwendig – nicht sinnvoll. Wenn ein Athlet bei 1-2 Trainingseinheiten am Tag auf Kohlenhydrate verzichtet, wird er bald merken warum das keine allzu gute Idee war …

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Wahrscheinlich mit Joey Kelly. Vor allem im Bereich Mentaltraining… der Kerl ist wahnsinnig beeindruckend und beeindruckend wahnsinnig!

Was ist Luxus für dich?
In der Stille und ohne Hast am Berg zu wandern.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kein Auto; aber kein Handy tät auch mal gut!

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdest, welches Lied würde kommen?
„Society“ von Eddie Vedder

Welche Sportarten/ Sportler interessieren dich besonders/ verfolgst du (im TV)?
Straßenrad, Leichtathletik, Großevents.

Was war dein schönster Moment, den du mit Sport verbindest?
Als ich dieses Jahr spontan und zum ersten Mal den Halbmarathon gelaufen bin.

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Rezept: bananenbrot

Athlet: Christian Borgnaes, 20 Jahre alt, Ski Alpin, aktuell in der Vorbereitung für die kommende Saison nach einem Kreuzbandriss im Frühjahr; Ernährungsziel: Muskelaufbau.

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Persönliche Updates von Martina findet ihr auf ihrer privaten Instagramseite & Facebook.

© Bilder: Christian Koch