Rekordzahl an Neuanmeldungen
Nach Olympia ist vor der Auswahl an Tirols Leistungssport-Schulen.
Mit einer Rekordzahl an Neuanmeldungen blicken die Schulen Sport-BORG und Sport-HAS in die Zukunft – und zurück auf Veränderungen in Tirols Verbänden.
Innsbruck – Die jüngsten Erfolge bei den Olympischen Spielen lassen auch einen ehemaligen Lehrer rührseliig werden. „Es beeindruckt, wie aus ehemaligen Schülern erfolgreiche Persönlichkeiten werden. Ich bin megastolz“, sagt Andreas Pfister, Koordinator des Innsbrucker Sport-BORG und spricht damit auch für seinen Kollegen der Sport-HAS, Alois Rainer. Die Medaillen der Rodler Wolfgang Kindl, Lorenz Koller sowie Madeleine Egle und Top-Platzierungen wie etwa von Eisschnellläuferin Vanessa Herzog und den weiteren vier Absolventen ergänzen die Erfolgsbilanz der Tiroler Leistungssport-Schulen neben den Skimodellen wie Stams und Neustift einmal mehr. Mit Bronze von Kletterer Jakob Schubert in Peking stieg man sogar zum einzigen Schulstandort Österreichs auf, der Olympiamedaillengewinner im Winter und Sommer formte.
Dieser Tage, im 35. Jahr seit der ersten Leistungssportklasse in der Fallmerayerstraße, stehen wieder Talente an den Pforten. So viele wie nie zuvor: 85 junge Sportler hoffen aktuell, in eine der beiden Schulen aufgenommen zu werden. „Uns ist klar, dass aus verschiedenen Gründen nicht jeder Weltklasse werden kann. Es geht deshalb auch um Persönlichkeitsbildung, Vermittlung von Werten, eine duale Ausbildung, um auch dem Sport später erhalten zu bleiben“, beschreibt Pfister. Inhalte aus dem Fach Sportkunde werden etwa bei Instruktoren-Ausbildungen angerechnet. So arbeiten auch viele Absolventen längst in Vereinen und Verbänden.
Das sportliche Umfeld der Schule ist in Zusammenarbeit mit dem Verein Nachwuchsleistungssport Tirol professioneller, als es die Sportverbände vor allem im Jugendbereich selbst sind. „Wir bringen das Know-how mit in die Verbände. Durch unser duales System ist der Sport in Tirol professioneller geworden“, erklärt Sportkoordinator Benjamin Lachmann und reiht Angebote auf wie Defizittraining, medizinische und sportpsychologische Betreuung, Massagen, Physiotherapie, Ernährungslehre – mit den Experten des Olympiazentrums. „Der Übergang dorthin ist dann ein fließender“, so Lachmann.
Aktuell zählt das SportBORG 174 SchülerInnen aus 32 Sportarten von American Football bis Voltigieren. Die meisten stellt der Fußballverband, gefolgt von Schwimmen, Klettern, Eishockey und Rodeln, Skateboarding als neuer Olympia-Sport ist der jüngste Neuzugang. Lachmann: „Wir sind offen für vieles, mein Wunsch insgesamt ist aber, dass sich mehr Nachwuchstrainer finden. Der Bedarf ist riesig.“
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