Zwei Mal Gold!

Was für eine Heim-WM! Zweite Entscheidung, zweites Gold für Österreich! In einem spannenden Finale sicherte sich nach Jessica Pilz auch Jakob Schubert Gold im Vorstieg.
Pilz: „Ich muss das jetzt alles einmal verdauen.“
Vor mehr als 4000 Zuschauern in der Olympiaworld ging es für zehn Damen am Samstagabend um Gold, Silber und Bronze im Vorstieg. Jessica Pilz ging als vorletzte Starterin in die Finalroute. Sie zeigte eine perfekte Vorstellung, die erst am Top endete. Damit war ihr Silber schon sicher.
Janja Garnbret, die ebenfalls auf Zwischenrang eins ins Finale eingezogen war, musste nun in weniger als 4:27 Minuten zum Top klettern. In der extrem anspruchsvollen Schlusspassage hatte sie Schwierigkeiten, die sie entscheidende Sekunden kosteten. Am Ende blieb die Uhr für die Slowenin bei 4:38 Minuten stehen – das bedeutete Gold für Jessica Pilz. Es war der perfekte Wettkampf, bei dem die Österreicherin jede Runde gewann.
Jessica Pilz:
„Das war der Idealfall. Ich kann es gar nicht beschreiben. Beim Ablassen habe ich mich mega gefreut und konnte es gar nicht glauben. Normalerweise bin ich eher langsamer als Janja, aber dass es sich jetzt so ausgegangen ist – unglaublich! Ich realisiere noch gar nicht was passiert ist. In der Route habe ich mich relativ sicher gefühlt. Nur beim Sprung ganz oben habe ich einfach riskiert. Ich muss das jetzt alles einmal verdauen.“
Janja Garnbret (Weltmeisterin 2016) musste sich mit Silber zufriedengeben. Kim Jain (Weltmeisterin 2014) kletterte auf den dritten Rang. Die Tirolerin Hannah Schubert zeigte eine starke kämpferische Leistung, die mit Rang 8 belohnt wurde.
Schubert: „Traum ging in Erfüllung.“
Der Innsbrucker kletterte in der ausverkauften Olympiaworld vor Heim-Publikum zu seinem zweiten WM-Titel nach 2012.
Der Tscheche Adam Ondra, der die gleiche Höhe erreichte, musste sich aufgrund des Halbfinalergebnisses mit Silber zufriedengeben, der Deutsche Alexander Megos holte Bronze.
Schubert kletterte souverän in die erste Schlüsselstelle. Dort fand er nicht die optimale Methode, nutzte jedoch seine außergewöhnliche Körperspannung, um die Stelle zu meistern. Danach legten die Schwierigkeiten noch einmal merklich zu. Der Innsbrucker stürzte am gleichen Griff wie Adam Ondra, aufgrund des besseren Halbfinalergebnisses übernahm Schubert aber auf Zwischenrang 1. Der Halbfinalführende Domen Skofic (Slowenien) stürzte früher als der Lokalmatador und musste sich mit Rang 5 zufriedengeben.
Jakob Schubert nach seinem WM-Triumph:
„Ich kann es noch gar nicht fassen. Es war unglaublich bei dieser Wahnsinnsstimmung zu klettern. Die Nervosität von den Vorrunden war wie weggeblasen. Schon in der unteren Hälfte der Route war es haarscharf. Durch das gute Training hatte ich genug Kraftreserven, um mich danach weiter rauf zu fighten. Ich kann es gar nicht glauben. Das war ein Traum, der ist jetzt in Erfüllung gegangen.“
Mit 21 Weltcupsiegen und nunmehr zwei Weltmeistertiteln gehört Schubert zu den erfolgreichsten Sportkletterern aller Zeiten.