Rekord auf Rekord

Rekordflut beim Speed-Europacup. Duell von Elmer und Stöckler.
Nach der Regenpause folgte die Rekordflut! Beim Speed-Europacup bei den IFSC Austria Climbing Open in Innsbruck-Tirol lieferten sich Laura Stöckler (ÖAV Haag) und Alexandra Elmer (ÖAV Tauernkraxxla) ein packendes Fern-Duell um den österreichischen Rekord, am Ende wurde die Bestzeit sechs Mal unterboten und beide schafften es auf das Podest.
Bereits in der Qualifikation hatten beide den bis dahin bestehenden Rekord von Elmer (8,380 Sekunden) mehrfach unterboten. Die Salzburgerin Elmer musste sich erst im Semifinale der späteren Siegerin Iuliia Kaplina aus Russland geschlagen geben, jubelte nach dem verlorenen Duell dennoch: Mit 7,878 Sekunden blieb sie erstmals unter der magischen Schallmauer von 8 Sekunden und verbesserte zu diesem Zeitpunkt den österreichischen Rekord.
„Es hat heute richtig Spaß gemacht, auch wenn wir aufgrund einer Regenunterbrechung etwas warten mussten. Wir haben gewusst, dass wir super in Form sind und der österreichische Rekord möglich sein sollte. Dass er dann aber öfters unterboten wird, war dann für mich doch eine Überraschung – einfach extrem lässig. Auch wenn der Rekord nun bei Laura liegt, war ich die erste Österreicherin, die die Schallmauer von acht Sekunden geknackt hat. Das hat für mich einen enorm hohen Stellenwert“,
freute sich Elmer, die das kleine Finals gewinnen konnte und schließlich Platz drei belegte, über ihre persönliche Bestmarke.
Rekord auf Rekord
Kurz später trat Stöckler im Finale gegen Kaplina an. Zwar konnte auch die Niederösterreicherin die Russin nicht in die Knie zwingen, mit einer Zeit von 7,803 Sekunden stellte sie aber erneut eine rot-weiß-rote Bestmarke auf.
„Ich bin echt sprachlos und mir fehlen einfach die Worte. An einem Abend zwei solche Meilensteine, in meiner doch noch sehr kurzen Speed-Karriere zu erreichen, sind einfach unglaublich. Ich habe mich mit Alex während dem gesamten Wettkampf um den Rekord gebattelt, das war extrem spannend.“
Laura Stöckler
Stöckler, die wie Jessica Pilz aus der Kletter-Hochburg Haag kommt, strahlte nach ihrem ersten Europacup-Podestplatz.
„Ich hätte mir nie gedacht, dass das mit dem Druck und dem Adrenalin im Wettkampf in dieser Dimension möglich sein kann. Aber ich muss fairerweise sagen, dass uns die russische Weltrekordhalterin Iuliia Kaplina sicherlich hochgezogen hat. Ich bin einfach überglücklich.“
Laura Stöckler
Plangger im Pech
Bei den Herren hatte Tobias Plangger (ÖAV Innsbruck) Pech: Nach einer längeren Regenpause zeigte er zunächst in der Qualifikation mit der fünftschnellsten Zeit (6,18 Sekunden) auf, ehe im Achtelfinale Endstation war. Der Innsbrucker Lokalmatador rutschte im Duell mit dem Italiener Alessandro Cingari in Führung liegend weg und schied aus.
„Es ist ärgerlich, weil ich gut drauf war. Die Zeiten haben wieder einmal gestimmt, dann wollte ich vielleicht etwas zu sehr pushen und bin weggerutscht. Da geht es um Zentimeter und Nuancen – so bitter es ist, ich muss es abhaken. Die Zeiten stimmen mich optimistisch. Ich bin davon überzeugt, dass ich es bald auch einmal in einem Wettkampf von Anfang bis Ende an die Wand bringe,“
so Plangger, der am Ende Platz 12 belegte.
Auch Lukas Knapp (NFÖ Salzburg) verlor sein Achtelfinal-Duell und landete in der Endabrechnung an der 10. Position. Lawrence Bogeschdorfer (NFÖ Vöcklabruck) holte bei seinem Debüt bei den Erwachsenen Rang 15, Jonas Biack (ÖAV Gebirgsverein) scheiterte in der Qualifikation. Der Sieg bei den Herren ging an Guillaume Moro (FRA), der sich Yaroslav Tkach (UKR) durchsetzte.
Neben dem neuen österreichischen Rekord hätte es in der Freiluft-Arena beim Kletterzentrum Innsbruck beinahe auch einen Weltrekord zu bestaunen gegeben. Weltrekordhalterin Iuliia Kaplina (RUS) blieb im Finale mit 7,02 Sekunden nur haarscharf über ihrer Bestmarke von 6,964 Sekunden.
© KVÖ // Foto: Andreas Aufschnaiter ANDREAS_AUFSCHNAITER