Patrick Gamper in der World-Tour

Patrick Gamper, langjährig akkreditierter Athlet im Olympiazentrum Tirol, wechselte zu BORA – hansgrohe
Im Herbst 2012 wurde der 23-Jährige Tiroler Radrennfahrer Patrick Gamper am Olympiazentrum Tirol akkreditiert. In den letzten Jahren wechselte er ein paar Mal sein Radteam: seit 2016 fuhr im Tirol KTM Cycling Team, 2018 stand er beim spanischen Team Polartec-Kometa unter Vertrag, Anfang 2020 dann der Wechsel zum deutschen professionellen Radsportteam BORA – hansgrohe. Die trainingswissenschaftliche Betreuung am Olympiazentrum blieb dabei über die Jahre hinweg eine beständige und hilfreiche Unterstützung. Sein neuester Wechsel ins Team der BORA – hansgrohe bedeutet für Patrick Gamper erstmalig den Wechsel in die WorldTour!
Die Verpflichtung bei BORA– hansgrohe war für Patrick eine wunderschöne Überraschung, wenngleich der Karrieresprung zu den Profis mit Blick auf Patrick Gampers Erfolge 2019 (Sieger beim Grand Prix del Marmo in Italien, Sieger bei einer Etappe des Giro del Friuli, Staatsmeister im Zeitfahren der U23…) nicht gänzlich unerwartet kam. Dass er allerdings gleich seinen ersten Profi-Vertrag direkt bei seinem absoluten Wunschteam unterzeichnen können würde, hat er nicht zu träumen gewagt. Mit dem Wechsel zu einem der besten Teams der Welt hat Patrick einen Meilenstein in seiner noch jungen Karriere gelegt und eines seiner größten Ziele erreicht.
Patrick Gamper ist der vierte tiroler und fünfte österreichische Fahrer der im Team BORA – hansgrohe unter Vertrag steht. Insbesondere seine guten Qualitäten als Roller im flachen Gelände zeichnen Patrick aus. Diese Stärke kann er durch die Erfahrungen in der WorldTour künftig weiter ausbauen und nutzen um den BORA – hansgrohe Sprintzug zu verstärken.
Trotz der schwierigen Umstände durch die Covid-19 Pandemie konnte Patrick heuer schon an einigen Rennen in der WorldTour teilnehmen, wichtige Erfahrungen sammeln und bereits erste Erfolge mit und für das Team der BORA – hansgrohe feiern. Nachdem im Frühjahr lediglich online Rennen stattfinden konnten, wurde im Laufe der Saison unter anderem die Austrian Time Trial Series ausgetragen, bei welcher Patrick Gamper das zweite Rennen für sich entscheiden konnte. Am Salzburgring setzte er sich gegen knapp 90 Teilnehmer durch und sorgte in weniger als 15 Minuten für einen weiteren Erfolg des deutschen WorldTeams. Außerdem wurde er österreichischer Vizestaatsmeister im Zeitfahren, nachdem er sich mit dem Topzeitfahrer Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation) einen wahren Krimi geliefert hatte. Die Giro d’Italia musste er leider wegen eines Sturzes frühzeitig beenden.
WORDRAP „DA SCHAU HER“
Patrick, wie hast du den Wechsel zu BORA- hansgrohe und in die WorldTour erlebt?
Ein bisschen wie eine Erlösung – ich habe sehr lange auf den Bescheid warten müssen, da war es am Ende sehr erleichternd zu wissen, wie es sportlich weiter geht. Nach dem Bescheid ging dann alles sehr schnell, das erste Teammeeting war sogar bereits gewesen, bevor ich überhaupt meinen Vertrag in der Hand hatte. Durch die familiäre Stimmung im Team und dem geringen Kulturunterschied zwischen Deutschland und Österreich ist der rasche Wechsel aber zumindest auf der persönlichen Ebene echt super gut gegangen.
Wie gut ist dir bislang die Anpassung an das neue Niveau in der WorldTour geglückt?
Das erste Jahr in der WorldTour ist sportlich meist recht schwierig und die Corona-Pandemie und die damit einhergehende lange Rennpause haben mir den Einstieg definitiv nicht einfacher gemacht. Insgesamt waren es 6 Wochen Rennpause für mich, da fällt es schwer sich zu orientieren und das Niveau richtig einzuschätzen. Am Ende hat es dann aber doch ganz gut gepasst und ich habe viele Erfahrungen sammeln und dazu lernen können.
Wenn du dein erstes Jahr bei BORA – hansgrohe Review passieren lässt, wofür bist du besonders dankbar?
Definitiv für die ganze Unterstützung, das Vertrauen, welches mir entgegengebracht wurde, und dafür, dass ich direkt so gut aufgenommen wurde. Ich habe gedacht, dass ich deutlich länger brauchen würde, um meinen Platz im Team zu finden, das ist aber erfreulicherweise tatsächlich recht schnell gegangen. Dass ich im ersten Jahr direkt so viel Vertrauen vom Team genießen durfte und mit der Giro d’Italia sogar schon mein erstes großes Highlight bekommen habe, hat meine Erwartungen weit übertroffen.
Außerdem weiß ich die positive Grundstimmung und den Zusammenhalt im Team sehr zu schätzen. Besonders zu so schwierigen Zeiten wie heuer ist es cool, Teil so eines familiären Teams zu sein!
Gibt es ein Ziel, was du fest vor Augen hast und mit der Unterstützung von BORA-Hansgrohe und dem Olympiazentrum Tirol erreichen möchtest?
Primäres Ziel wird eine Vertragsverlängerung sein, da ich mich eben sowohl auf der persönlichen Ebene sehr wohl als auch auf der sportlichen Ebene bei BORA – hansgrohe sehr gut betreut fühle.
Langfristig wäre es mein Traum, mich als Profi zu etablieren, meinen Platz finden und mich sportlich weiter zu entwickeln. Die Giro d’Italia Nominierung war eine große Motivation für mich, das hat einfach brutal viel Spaß im Team gemacht und mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Schade nur, dass ich die Tour unfallbedingt abbrechen musste.