Operation bei Schlierenzauer gut verlaufen

Schlierenzauer hatte sich vor rund zwei Wochen beim Tiefschneefahren in Kanada das Kreuzband gerissen. Heute stand der Tiroler in Hochrum erstmals seit Beginn seiner Auszeit zahlreichen Medienvertretern Rede und Antwort.
In der Privatklinik in Hochrum bei Innsbruck wurde der Tiroler operiert, heute Freitag durfte Schlierenzauer die Klinik bereits wieder verlassen. Eines stellte der 26-Jährige bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seiner während der Vierschanzentournee genommenen Auszeit sofort klar: Abschiedsworte gibt es nicht.
„Ich bin sehr motiviert, wieder zurückzukehren“, sagte Gregor Schlierenzauer. Nachdem der Tiroler seit seinem 16. Lebensjahr die Skisprungszene bestimmt hatte, fiel er in den vergangenen zwei Jahren in ein Tief. Bei der diesjährigen Tournee stieg der Sieger von 53 Weltcup-Springen aus und gönnte sich eine Auszeit.
„Es hat gutgetan, eine Auszeit zu nehmen. Zehn Jahre auf hohem Niveau kosten Kraft und Energie. Daher ist die Auszeit sehr wertvoll. Ich wollte vor drei Jahren schon eine Auszeit nehmen, habe mich aber wegen Olympia anders entschieden. Komplett von der Bühne abzutreten, dazu bin ich noch nicht bereit.“
Es sei auch gut gewesen, einmal ohne Erfolgsdruck durchs Leben zu gehen. Aber: „Wenn man die Ansprüche hat, ganz oben zu stehen, dann braucht man diesen Druck. Aber man muss auch lernen, damit umzugehen, wenn es nicht so läuft. So ist das Leben, es gibt nicht nur Höhen, sondern auch Täler. Da bin ich jetzt mittendrin.“ Seine Pause nutzte Schlierenzauer nicht nur dazu, seine Akkus wieder aufzuladen und den Kopf freizubekommen, sondern er begann auch eine Ausbildung als Mentaltrainer.
Vorerst gilt die volle mentale Konzentration des Tirolers aber nicht dem Datum für sein Comeback. „Oberstes Ziel ist jetzt, das Knie so hinzubekommen, dass es einem Weltrekord standhält“, sagte der Tiroler. „Als Skispringer braucht man mehr denn je gesunde Knie. Es wieder so weit stabil zu bringen, dass ich wieder springen kann, ist das erste Etappenziel. Eine Verletzung ist nie erfreulich, aber wenn man in so einem System wie in Österreich mit tollen Ärzten ist, dann fällt der Weg zurück leichter. Ich kann derzeit aber noch nicht sagen, wie lange dieser Weg zurück braucht und wann ich wieder zurück auf der Schanze sein werde. ich mache mir da keinen Druck, oberste Priorität ist ein wieder vollständig gesundes Knie.“
Seine aktuelle Verletzung hat bei Schlierenzauer ebenso die Prioritäten verschoben. „Skispringen ist schon noch mein Leben, aber es gibt wichtigere Dinge, wie etwa gesund zu bleiben. Es kann mit einem Schlag alles vorbei sein“, so der 26-Jährige.
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