Goldener Abschluss bei der Kunstbahn-Rodel-EM

Österreichs Kunstbahn-Asse sorgten in Lillehammer, wo neben Weltcuppunkten auch EM-Medaillen im Race-in-Race-Modus vergeben werden, gleich zu Beginn für erste Jubelmeldungen. Die Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller sicherten sich in einem packenden Krimi die Silbermedaille, Madeleine Egle schürfte im Rahmen U-23-Europameisterschaft Gold. Die 22-jährige Egle raste in der Damen-Konkurrenz auf EM-Rang fünf und entschied die erstmals durchgeführte U-23-EM-Wertung für sich. Hannah Prock beendete die Europameisterschaft auf Rang 21.
Die EM-Bilanz der österreichischen Kunstbahn-Asse wurde am zweiten Tag der Titelkämpfe von Lillehammer mit Gold in der Teamstaffel und Silber bei den U-23 Herren weiter aufpoliert. Madeleine Egle, David Gleirscher und die Doppelsitzer Thomas Steuund Lorenz Koller lieferten in der abschließenden Team-Staffel im Kollektiv ab und holten zum Abschluss der 51. FIL-Europameisterschaft erstmals die Gold-Medaille. Der Premierensieg im Rahmen einer Europameisterschaft bedeutet gleichzeitig den ersten Weltcup-Saisonsieg für die heimischen Rodler in der Staffel. Italien rodelte vor Lettland auf Platz zwei, Deutschland ging auch im abschließenden Bewerb leer aus und musste sich erstmals seit 1955 mit lediglich einer EM-Medaille begnügen. Die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl wurden ihrer Zielsetzung hingegen gerecht, holten in der allgemeinen Klasse ebenso zwei Medaillen wie in der U-23-Wertung.
„Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Das Team hat sich mit dem EM-Premierensieg im Staffel-Bewerb belohnt, das freut mich sehr! Wir haben generell ein junges Team, sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt, dass zeigen die beiden Medaillen in der U-23-Wertung. Schade um den vierten Platz von David, das ist zwar ein bisschen undankbar, aber er war im Medaillenkampf voll dabei und hat bewiesen, dass sein Weg stimmt“,
äußerte sich ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor Rene Friedl zu den Erfolgen.
Minusgrade und Sonnenschein hatten am zweiten Tag der Medaillenjagd für einen härteren Untergrund und eine deutlich schnellere Bahn gesorgt. Im Einsitzer der Herren wusste das der EM-Dritte von 2014, Dominik Fischnaller, am besten zu nutzen. Der Südtiroler holte sein erstes EM-Gold und fixierte gleichzeitig seinen sechsten Weltcupsieg, den dritten in Lillehammer. Titelverteidiger Semen Pavlichenko (RUS), mit neuem Bahnrekord Halbzeitführender, belegte unmittelbar vor Landsmann Roman Repilov Rang zwei. Olympiasieger David Gleirscher verpasste das Podest um zwei Zehntel, der Stubaier, der am vergangenen Wochenende seinen ersten Weltcupsieg feierte, musste damit mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen. Wolfgang Kindl landete als zweibester Österreicher auf EM-Platz acht, mit Jonas Müllerauf Platz zehn, schaffte es ein dritter ÖRV-Rodler in die Top-10. Damit gewann der zweifache Saisonsieger bei der erstmals durchgeführten U-23- Europameisterschaft die Silbermedaille. Nico Gleirscher belegte EM-Rang 14 und landete in der U-23-Wertung wie sein älterer Bruder in der allgemeinen Klasse auf dem vierten Rang. Reinhard Egger beendete die Weltcup-Entscheidung auf Rang 25.