Bronze für Graf in Baku

Bernadette Graf holt Österreichs erste Medaille bei den im Rahmen der Europaspiele in Baku ausgetragenen Judo-Europameisterschaften. Die Innsbruckerin ringt in einem wahren Bronze-Krimi die aufstrebende Ungarin Szabina Gercsak mit 2:1 in Shido-Bestrafungen nieder. Es ist nach 2013 in Budapest und 2014 in Montpellier ihre dritte EM-Bronzene in Serie.
Eine frühe Passivitäts-Bestrafung der zunächst leicht inaktiven Junioren-Europameisterin aus Ungarn macht unterm Strich den Unterschied in einem sehr ausgeglichenem Fight. Mit der Bronzenen macht sich Graf selbst ein verspätetes Geburtstags-Geschenk. Am Donnerstag feierte sie im Athletendorf ihren 23. Ehrentag.
Bernadette Graf: „Ein schöneres Geburtstagsgeschenk kann ich mir nicht machen! Gestern musste ich zuerst einmal die letzten zwei noch fehlenden Kilos abnehmen. Ein bisschen Kuchen gab es erst am Abend nach der Abwaage. Vor dem Kuchen habe ich aber noch ordentlich gegessen. Im Turnier gab es zwei Knackpunkte. Das war zum einen der Auftaktkampf gegen Anett Breitenbach (HUN; Anm.), die ich zuletzt vor drei Jahren zwischen den Fingern hatte. Der zweite Knackpunkt war der Bronze-Kampf gegen Szabina Gercsak (HUN; Anm.). Da sie noch sehr jung ist, wusste ich, dass sie mit sehr viel Schwung beginnt. Mit ihrer Linksauslage im Griff ist sie zudem richtig ekelhaft zu kämpfen. Auch wenn es kein schöner Kampf war, ist unser Taktik gut aufgegangen.“
Ein sichtlich geschwächte Kathrin Unterwurzacher muss sich bis 63 kg mit Rang sieben begnügen. Aufgrund ihrer körperlichen Verfassung überlegt die Nummer vier der Welt nach der Viertelfinal-Niederlage gegen die spätere Europameisterin Martyna Trajdos(GER) sogar vorzeitig aus dem Turnier auszusteigen. „Ich habe mich aber dann doch dazu entschieden, weiterzukämpfen“, so die 23-Jährige.