We Test the Future – 2015

Zum zweiten Mal nach 2014 fanden unter dem Motto „We Test the Future“ die Aufnahmeprüfungen für das Sport BORG und die Sport HAS am CAMPUS SPORT TIROL INNSBRUCK – OLYMPIAZENTRUM statt.

Am 25. und 26. Februar fanden am Gelände des CAMPUS SPORT TIROL INNSBRUCK – OLYMPIAZENTRUM die jährlichen Aufnahmeprüfungen für das Sport BORG und die Sport HAS statt. Ganz nach dem Motto „We Test the Future“ unterzogen sich 66 Athletinnen und Athleten aus knapp 20 verschiedenen Sportarten den unterschiedlichsten sportmotorischen Tests.

Getestet wurde quer durch die sportmotorische Bandbreite alles. Angefangen beim 20 m Sprint zur Bestimmung der motorischen Schnelligkeit, über den Hürden-Boomerang-Lauf zur Überprüfung der Gewandtheit und Bewegungskontrolle bis hin zum Coopertest wurde alles getestet.

Auch dieses Jahr wurden wieder hervorragende Leistungen erbracht und wir sind uns sicher, den ein oder anderen in den nächsten Jahren auf der internationalen Bühne des Spitzensports willkommen heißen zu können.

No Pressure – no Diamonds

A coach should be coaching for the love of the sport and to give the athletes the best they can get in coaching and guidance. Coa-ching is about the athlete, not the coach. This opinion could be misconstrued to mean that a coach should always be a nice guy and create a pleasant environment for the athletes. That is not what I am saying. Though, love and pressure are needed for an athlete in order to reach his or her potential. The conscious competence theory of learning advances four stages of learning.They are: unconscious incompetence, conscious incompetence, conscious competence and finally unconscious competence. Stage 1 is being unaware of a skill and not understanding that the particular skill is necessary for success. When the athlete wants to learn the skill, they are conscious- ly incompetent.They know that they have something to learn, and to work on the skill. As they learn the skill they become consciously competent, or they have to concentrate and think about the skill as they do it. Once they can perform the skill automatically, or without “thinking” about it, they are unconsciously competent.

When the athletes are motivated to learn, they should have a “safe” environment free of distractions and pressure in order to learn the skill. Competition at this stage is usually not good. Some like to compete even when learning a new skill, but not all. It takes time to learn a skill; an athlete who is slower to learn is not necessarily a poor athlete. It may be the coach!

You can’t coach all athletes the same.This is a major step in le- arning to coach. How do your athletes learn? What works best for each athlete? Do you listen to your athletes? Once you have figured this out, and the athlete has learned the skill, they have to perfect the skill. Once the skill is automatic, they have to be able to perform it at speed. Can they then perform it at speed when they are tired? Tired and under pressure? Tired, under pressure in competition? Yes, things get complicated. Just don’t let them get complicated too quickly.

But once they master a skill, they must experience pressure if they are to succeed. Performing under pressure is not just good for success, performing under pressure is vital to success. An athlete who wants to be better, needs to understand his/her limits and then work on stretching these limits.This is not fun, and it is not easy. It can hur t. But it is par t of getting better. And some athletes will not go outside of their comfort zone if they are not pushed. It’s a little like mama bird teaching baby bird to fly. Force them out of the nest. Apply pressure.The trick is figu- ring out when to apply pressure and how much.This is not easy.

If you are very lucky as a coach, you have a very competent group of athletes and it happens on its own. When I worked as a conditioning coach with the Austrian men’s downhill trai- ning group (alpine ski racing) 5 of the athletes in the group were in the top 12 in the world in downhill. I worked with this group for 3 seasons, and of the 10 athletes I worked with, 2 were Olympic champions (not during my tenure), 3 were world champions and 8 were on a World Cup podium at least once. I am not trying to make myself look good, I just want to illustrate the caliber of this group of athletes.This made my job easy. I did not have to create pressure for these athletes; they had lived with it since they were young, trying to make provin- cial and national teams.

I have worked with other teams in other sports, sometimes other countries and for many athletes making the national team was enough. They felt like stars. Some did not have a brilliant international career, but they were on the national team.They didn’t make the next step to international success. I have tried to come up with ways to create pressure on these athletes at times. Sometimes it worked, sometimes it didn’t.

Ken Shields, Canadian basketball coach (5 years national team coach), won 7 consecutive Canadian university titles at the Uni- versity of Victoria. People who worked with Ken told me that he made practices so tough that players saw games as holidays. He drove his players hard.

Michael Jordan was said to be very hard on his teammates. He was very competitive. He won 6 NBA titles.

This is an area where the art of coaching comes in, where a coach has to feel how much pressure is needed, and how much is too much. Not an easy task.

by Carson Patterson

Keep it Simple

Welcher Trainer kennt ihn nicht, den Moment, wenn ein Athlet während des Trainings, im speziellen des Krafttrainings, nach der Steigerung einer bestimmten Übung fragt. Wie kann ich sie noch effektiver gestalten? Wie kann ich sie noch wirksamer machen? Wie kann ich noch mehr aus ihr herausholen? Immer wieder wird man als Trainer mit diesen Fragen konfrontiert. In diesen Momenten kommt häufig ein zwiegespaltenes Gefühl in mir hoch. Einerseits heiße ich es absolut willkommen, wenn sich Athleten Gedanken über ihr Training und die damit verbundenen Inhalte machen, anderseits stellt sich mir in diesem Moment die Frage, ist der Athlet für eine Steigerung der Ausführungsvariante überhaupt schon in der Lage, bzw. macht es in diesem Moment überhaupt Sinn, eine Steigerung vorzunehmen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die einem Trainer zur Verfügung stehen, um Übungen, egal in welche Richtung, anspruchsvoller zu machen. Kleingeräte wie MFT – Platten, Pezzibälle oder Bosus, die eine instabile Unterlage schaffen sollen und damit die koor- dinative Beanspruchung einer Übung erhöhen oder unilaterale Bewegungsausführungen, die die mechanische Belastung und die neuromuskuläre Aktivierung erhöhen, um nur zwei zu nennen.

Diese Formen der Steigerung sind natürlich legitim und weitverbreitet, nur gilt es vorab einige Fragen zu klären: Zunächst gilt es das Trainingsziel klar zu definieren und darauf aufbauend die Übungsauswahl zu treffen. Steht die koordinative Komponente im Vordergrund, bzw. geht es darum, vor allem im Kindes- und Jugendalter, das allgemeine Bewegungsrepertoir zu erweitern, so bieten sich die oben genannten Übungsvarianten auf alle Fälle an.

Geht es um klassisches Krafttraining im Bereich Hypertrophie und Maximalkraft (IK) gilt es zu überlegen, ob die mechanische Beanspruchung einer Übung auf einer instabilen Unterlage noch hoch genug ist, um einen Reiz in diese Richtung zu erzielen. Weiters gilt es die funktionellen Voraussetzungen eines Athleten zu beurteilen und in diesem Zusammenhang folgende Fragen zu beantworten: Kann der Athlet seine Beinachse stabil halten oder kommt es während der Bewegung immer wie- der zu Varus- oder Valgusstellungen im Knie? Kann der Athlet sein Fußgewölbe in korrekter Position stabilisieren, oder kippt er wie so häufig beobachtet medial ab? Kann der Athlet seine Beckenstellung kontrollieren und eine stabile Position halten, oder klappt es nach hinten ab, während er Kniebeugen macht? Kann der Athlet seine Schultern während eines Klimmzuges in einer neutralen Stellung halten, oder fallen sie nach vorne ein? Kann der Athlet seine Halswirbelsäule stabilisieren und während eines Unterarmstützes den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten oder hängt dieser wie eine Kapuze nach unten? All diese Fragen gilt es mit JA zu beantworten, bevor man an die Steigerung einer Übung denken sollte.

Wenn man diese Punkte, und es handelt sich hier nur um einen kleinen Auszug von Kriterien, die eine Bewegung gut oder schlecht sein lassen, beachtet, dann wird man sehr schnell feststellen, dass die einfachsten Übungen auf einmal nicht mehr so einfach sind und man mit der Tatsache konfrontiert wird, nach Vereinfachungen von Übungen zu suchen. Diese Vereinfachungen stellen häufig eine weit schwierigere Aufgabe an einen Coach, als zunächst geglaubt. Es gilt die richtige Balance zu finden zwischen der richtigen Ausführung einer Bewegung und der Gefahr der Unterforderung eines Athleten.

Wie kann ich jemandem, der nicht in der Lage ist, seine Bei- nachse stabil zu halten, lernen saubere Kniebeugen zu machen? Wie kann ich jemandem, dem es nicht gelingt die Schultern in einer neutralen Position zu fixieren, Klimmzüge lernen?

Wie kann ich jemandem, der nicht Herr über seine Lendenwir- belsäule ist, vorgebeugtes Rudern lernen?

Das sind die Fragen, mit denen sich ein Coach viel häufiger konfrontiert sieht, als mit jenen nach einer Möglichkeit eine Übungsausführung zu steigern.

In diesem Sinne, beobachtet eure Athleten, beurteilt sie kritisch und haltet euer Training einfach.

von Roland Luchner, MSc

 

Aktuelle Themen der Österreichischen Sportwissenschaft

Österreichs Sportwissenschafter haben sich zwischen 27. und 29. November 2014 am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck zum 15. Kongress der Österreichischen Sportwissenschaftlichen Gesellschaft (ÖSG) getroffen. Rund 100 Teilnehmer/innen haben in drei Key-Note Referaten, 5 Arbeitskreis Workshops und 35 Einzelreferaten aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert. Auch 5 Referenten des Olympiazentrums waren vor Ort und hielten Vorträge. Die breite Palette reichte von sporthistorisch und pädagogischen Themen über Themen des Sportmanagements hin zu neuesten biomechanischen bzw. trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Innsbrucker ÖSG Präsidentin Ass.-Prof. Dr. Inge Werner freute sich über die gelungenen Kongress, der ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Nachwuchses stand. Die von der Standortagentur Tirol, der Sports Clinic Austria und MedEl zur Verfügung gestellten Preise gingen an Mag. Lisa Müller und Herrn Dipl.-Ing. Robert Eberle, beide vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck sowie Herrn Mag. Johannes Hochsteger vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien. Während letzterer aus dem Fachbereich Sportgeschichte eine biographische Studien zu österreichischen Sportidolen von 1933 bis 1945 referierte, präsentierte Eberle neueste Erkenntnisse zum Effekt der Skischuhsteifigkeit auf die Kraft im vorderen Kreuzband bei Sprüngen im Alpinen Skilauf mittels eines muskuloskeletalem Simulationsmodell. Lisa Müller verglich in ihrem Forschungsprojekt die Einflussfaktoren des relativen Alterseffekts von Nachwuchsskirennläufer/innen und gleichaltrigen Nicht-Rennläufer/innen.

(Text: oe-s-g.at)

Weitere Themen und Vortragende des Olympiazentrums:

C. Hildebrandt, Entwicklung einer Testbatterie zur Beurteilung der Sportrückkehr nach Rekonstruktion des Kreuzbandes

L. Müller, Einflußfaktoren auf den relativen Alterseffekt bei Nachwuchsskirennläufer/innen verglichen zu Gleichaltrigen nicht Skirennläufer/innen

R. Luchner Zum Zusammenhang anthropometrischer Parameter und ausgewählter Oberkörperfitnesstests mit der Schussgeschwindigkeit bei professionellen Eishockeyspielern

C. Ebenbichler Der Einfluss unmittelbarer muskulärer Voraktivierung auf die Startleistung des Ski Cross Athleten beim Startabzug

C. Raschner, Entwicklung von sportartspezifischen Test- und Trainingsgeräten – aktuelle Beispiele aus dem alpinen Skirennlauf und Rennrodelsport

ÖOC FÖRDERT HIGHSPEED-PROJEKT IN TIROL!

MACH3 ON ICE – das ist der klingende Name, der vom ÖOC mitfinanzierten und vom CAMPUS SPORT TIROL INNSBRUCK – OLYMPIAZENTRUM ins Leben gerufenen „Überschall“-Kooperation mit den Eissportarten Rodeln, Skeleton und Eisschnelllauf. Bereits jetzt sind mit dem Weltcuppodest von Eisschnellläuferin Vanessa Bittner, der EM-Goldmedaille von Janine Flock im Skeleton und den Weltcuppodestplätzen der Rodel-Doppelsitzer Penz/Fischler am vergangenen Wochenende in Igls erste Erfolge zu vermelden. Drei olympische Sportarten und dreimal Edelmetall in Pyeongchang 2018 ist das Ziel dieser ambitionierten Zusammenarbeit. Während der letzten Olympischen Spiele in Sotchi hat sich die Leistungsspitze in allen drei Sportarten deutlich vergrößert. Gemeinsam mit den AthletenInnen bzw. Verbandstrainern sollen diese Verbände in den drei Bereichen Training, Leistungsdiagnostik und Forschung von den Mitarbeitern des Olympiazentrums eine besondere Unterstützung erfahren. „Wir sind uns sicher, dass die österreichischen TopathletenInnen der drei Eissportarten eine gute Chance haben, an ehemalige Weltklasseleistungen, wie zum Beispiel jene von Wolfgang und Andreas Linger, Nina Reithmayer, Martin Rettl, Michael Hadschieff oder Emese Hunyady, anzuschließen. Dafür bedarf es jedoch besonderer Maßnahmen, die wir durch die Unterstützung des ÖOC durchführen können. Nur so kann 2018 an die Erfolge von einst angeschlossen werden!“ ist der Sportliche Leiter des Olympiazentrums Dr. Christian Raschner überzeugt. Alle drei Sportarten haben ihre Trainingszentren in Innsbruck und seit Jahren werden mit Unterstützung des Olympiazentrums die Top-AthletenInnen und der Nachwuchs besonders gefördert, um eine langfristige Talententwicklung zu ermöglichen. Gerade in Hochgeschwindigkeitssportarten wie Rodeln und Skeleton gilt es junge talentierte AthletenInnen besonders zu fördern, um einen breiteren Pool an HoffnungsträgernInnen zu bekommen. Österreichische AthletenInnen in den genannten Eissportarten sollen mit Hilfe des MACH3 ON ICE – Olympiaprojekts auf diesem Weg unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungsergebnisse auf dem Weg zur Weltklasse begleitet werden.

DIE DREI SÄULEN TRAINING, LEISTUNGSDIAGNOSTIK UND FORSCHUNG

Im Olympiazentrum werden die AthletenInnen im täglichen Training unter Berücksichtigung eines 4 – Jahresplans (Olympiade 2018) betreut. Inkludiert sind dabei nicht nur die konditionelle Weiterentwicklung, sondern auch Leistungen der Sportmedizin, der Physiotherapie, Sportpsychologie und Ernährungsberatung. Besonders wichtig ist dabei die ganzheitliche Betreuung, mit dem Ziel einer langfristigen Leistungssteigerung der AthletenInnen bis zu den Olympischen Winterspielen 2018. Ein zweiter Baustein auf dem Weg zu dreimal Edelmetall in Pyeongchang 2018 ist die Betreuung der EisathletenInnen in der Leistungsdiagnostik. Hier sollen bereits bestehende Messsysteme weiter ausgebaut und neue, auch aufgrund von Reglementveränderungen (z.B. Teamstaffel Rodeln), entwickelt werden. Ziel ist es hierbei, den TrainernInnen und AthletenInnen ein schnelles und praxisrelevantes Feedback über die Leistungsentwicklung zu geben. Um auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse bei der Entwicklung von Technologien und Equipment eingehen zu können, soll die Infrastruktur an der Universität Innsbruck und das internationale Netzwerk im Bereich der Forschung genutzt werden. Auch bei dieser Säule steht der Bezug zur Praxis im Vordergrund.

Derzeit werden folgende Athletinnen und Athleten betreut:

Vanessa Bittner – Eisschnelllauf; Janine Flock – Skeleton
Armin Hager und Linus Heidegger – Eisschnelllauf; Matthias Guggenberger – Skeleton Peter Penz und Georg Fischler – Kunstbahnrodeln

(im Bild v.l.: OZ Trainer Mario Lazzeri, Sportlicher Leiter OZ Dr. Christian Raschner, Linus Heidegger, Peter Penz, Janine Flock, Nationaltrainer Rodeln Rene Friedl, Georg Fischler, Vanessa Bittner, Skeleton-Weltcuptrainer Martin Rettl, Matthias Guggenberger, Skeleton-Bundesleistungszentrum-Trainer Hannes Kirchmair, Armin Hager, OZ Trainer Carson Patterson, Eisschnelllauf Nationaltrainer Hannes Wolf (vorne))