We Test the Future Vol. 2

Am vergangenen Donnerstag stand das CAMPUS SPORT TIROL INNSBRUCK OLYMPIAZENTRUM wieder einmal ganz unter dem Zeichen „We Test the Future“. 22 Schülerinnen und Schüler des Sport Gymnasium für Leistungssport und der Sport Handelsschule kamen zu uns, um ihren jährlichen sportmotorischen Tests zu absolvieren. Durchgeführt wurden die gleichen Tests, welche die Schüler bereits im Zuge ihrer Aufnahmeprüfung vergangenes Jahr machen mussten. Durch diese jährliche Wiederholung ist es uns möglich, einen exakten Leistungsverlauf zu bestimmen und gegebenenfalls in Absprache mit den Schulen und den jeweiligen Spezialtrainern eine entsprechende Adaptierung im Bereich der Trainingssteuerung vorzunehmen. Einmal mehr konnten sehr beachtliche Ergebnisse erzielt werden. Auf diesem Weg wünschen wir den Schülerinnen und Schülern einen guten Start in die Wettkampfsaison (Sommersportler) bzw. einen erfolgreichen Beginn der Vorbereitungsperiode (Wintersportler).

 

We Test the Future Award 2015

Bereits zum zweiten Mal wurde heuer der We Test the Future Award des CAMPUS SPORT TIROL INNSBRUCK OLYMPIAZENTRUM verliehen. Mit dieser Auszeichnung sollen herausragende Leistungen im Zuge sportmotorischer Testungen prämiert werden. Bei der diesjährigen Aufnahmeprüfung des Sport BORG und der Sport HAS stachen dabei jeweils eine Athletin und ein Athlet besonders heraus.

Mariam Rottensteiner, eine Eiskunstläuferin, die für den UEC Zirl an den Start geht und zukünftig im Sport BORG die Schulbank drücken wird, konnte sich mit ihren Ergebnissen deutliche von den anderen Teilnehmerinnen absetzten und hat somit den diesjährigen Award mehr als verdient.

Bei den Burschen fiel die Entscheidung auf den Kitzbühler Eishockeyspieler Christoph Baierl, der ab Herbst diesen Jahres die Sport HAS besuchen wird. Auch er konnte sich mit seinen Leistungen von den restlichen Athleten absetzen und erhält somit den heurigen Award.

Auf diesem Weg dürfen wir den beiden Youngstars recht herzlich zu ihrer tollen Leistung gratulieren und für ihren zukünftigen Werdegang alles Gute wünschen.

Bild von links: Ing. Wolfgang Haider (Konditionstrainer von Miriam), Dr. Christian Raschner (Sportlicher Leiter Olympiazentrum), Miriam Rottensteiner, Roland Luchner MSc (Projektleiter)

 

Die Kunst der Bewegung

Eines Abends beobachtete ich meinen 2-jährigen Sohn beim Spielen und stellte mit Erstaunen fest, wie lange er ohne Unterbrechung in einer tiefen Hockposition verharren kann. Ohne Probleme führte er dabei seine Hände weit über den Kopf oder hinter seinen Köper, um diverse Spielsachen zu greifen und fiel dabei kein einziges Mal um. Schwierige Bewegungen scheinen für ihn das natürlichste der Welt zu sein. Als ich am nächsten Morgen den Kraftraum betrat, fragte ich mich, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem meine Athletinnen und Athleten, aber auch ich und ein Großteil der Menschen, die ich kenne, diese elementaren Bewegungsformen verlernt haben oder nicht mehr in der Lage sind, diese auszuführen – ungeachtet der anthropometrischen Unterschiede zwischen Kind und Erwachsenem!

In letzter Zeit ist ein vielversprechender Trend in der Fitnessindustrie zu beobachten und die pure und vollkommen natürliche menschliche Bewegung steht dabei im Fokus. Training ohne Geräte und scheinbar einfache Übungen stehen im Mittelpunkt. Dies macht für mich auch im Spitzensport Sinn, denn Bewegung sollte der Grund sein dafür, warum wir trainieren. Wir verbringen so viel Zeit im Kraftraum, um an unseren persönlichen Rekorden zu arbeiten und uns zu verbessern, so dass wir oft wichtige Schlüsselelemente aber auch Grundvoraussetzungen für unsere Leistungsfähigkeit aus den Augen verlieren. Oft sind SportlerInnen nicht mehr fähig einfachste Bewegungsmuster auszuführen oder zu erlernen. Für erfahrene TrainerInnen und SportwissenschafterInnen mag dieser Anstoß logisch und zum Teil oberflächlich klingen. Trotzdem kann ich aus meiner Erfahrung behaupten, dass diese Basis im täglichen Umgang mit Athletinnen und Athleten nicht immer gelegt wird. Tiefe Hockpositionen sind nicht möglich, da es Hüft- und Sprunggelenksmobilität nicht zulassen. Ein Handstand oder das einfache aktive aber auch passive Hängen an Ringen kann nicht gemacht werden, da das Handgelenk schmerzt oder die Überkopf-Beweglichkeit der Schultern extrem eingeschränkt ist. Eine Rolle vorwärts ist kindisch! Was ich konkret damit sagen will: Ich möchte meine Athletinnen und Athleten keinesfalls zu Akrobaten ausbilden und diese Form des Trainings hat auch nichts mit Zirkuskünsten oder Partytricks zu tun, dennoch verlange ich das Erlernen und die Schulung verschiedenster Fähigkeiten, um das eigene Körperempfinden zu stärken und etwaige Schwachstellen aufzudecken.

Namen wie Ido Portal, Carl Paoli oder Kelly Starrett tauchen im Zusammenhang mit den Worten „Simple and Natural Movement Patterns“ immer wieder auf. Um zu verstehen, wie sich ein Mensch richtig bewegt und wie er sich bewegen soll, reicht es natürlich nicht „nur“ an der Oberfläche zu kratzen oder ihn stundenlang am Boden krabbeln zu lassen. Wichtige Gesetze der Biomechanik dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden und die Systematik in der Trainingssteuerung darf nicht verloren gehen. Dennoch bin ich der Meinung, dass – vereinfacht gesagt und zurückkommend auf meine Einleitung – jeder Mensch in der Lage sein sollte ohne Schmerzen, Einschränkungen oder diverse andere Problem eine gewisse Zeitspanne in der tiefen Hocke zu verbringen. Halten Sie einen Moment inne, stehen sie auf und versuchen Sie es! Wie weit können Sie ihr Gesäß Richtung Fersen absenken? Wie fühlt es sich an? Müssten Sie gar 20min aufwärmen, um diese außerordentliche Leistung zu vollbringen?

Legen wir nun diese gewonnene Erkenntnis auf unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler um, wobei wir gleichzeitig damit konfrontiert werden, dass wir als Trainerinnen und Trainer die Leistung bei einer Hauptübung wie der Kniebeuge steigern sollen. Jedoch kann er oder sie aber nicht die nötige Beweglichkeit für eine angemessene Tiefe aufbringen und wir verschleiern dann mit Keilen, Gewichtheberschuhen oder anderen Hilfsmittel dieses Defizit. Dann müssen wir uns die Frage stellen, welche Folgen dieses Vorgehen mit sich ziehen wird? Natürlich können wir Gewicht zulegen und möglicherweise wird sich dies auch leistungssteigernd in der Zielsportart auswirken, dennoch behaupte ich, dass man das Problem nicht bei der Wurzel packt.

Das Komplizierte aber auch Schöne und ganz gewiss der Nährboden für unzählige Diskussionen in der Sportwissenschaft sind die vielfältigen Herangehensweisen bei trainingsspezifischen Problemstellungen. Um einen Satz für das Phrasenschwein los zu werden: „Viele Wege führen nach Rom!“ und in unserer Welt können viele verschiedene Trainingsmethoden zu Gold führen! Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass immer die Gesundheit meiner Athletinnen und Athleten im Vordergrund steht. Das Arbeiten an einfachen und natürlichen Bewegungsmustern und die Vorbereitung und Schulung des Körpers auf hohe Reize erwies sich in meiner Trainertätigkeit immer als der richtige Weg und Ja, dies gehört zum Basiswissen einer jeden Trainerin und eines jeden Trainers.

Die Zielfähigkeit einer jeden Disziplin darf nie außer Acht gelassen werden, aber die Perfektion der Kunst der Bewegung gilt ausnahmslos in allen Sportarten!

von Christoph Ebenbichler

Spende für Elisabethinum

Das Olympiazentrum Tirol hat im vergangenen Advent auf das „Wichteln“ verzichtet, stattdessen Spenden gesammelt und einen Charityverkauf von Trainingsbekleidung organisiert. Vor kurzem wurde eine Bungee-Schaukel vom sportlichen Leiter, Christian Raschner (l.), ÖSV-Skiläuferin Stephanie Venier stellvertretend für alle Athletinnen und Athleten und Trainer Christoph Ebenbichler (r.) überreicht. Elisabethinum-Leiter Klaus Springer und Lea freuen sich sehr darüber. 

Das Elisabethinum in Axams/Tirol ist eine Einrichtung für junge und ganz junge Menschen mit und ohne Behinderungen. Zum Angebot gehören Kindergarten, ganztägige Schule, Tagesbetreuung und Wohnbereich, Therapie und Arbeitstrainingslehrgang. Derzeit nehmen 117 Kinder und Jugendliche die Angebote des Elisabethinums in unterschiedlichem Ausmaß in Anspruch. 57 Kinder und Jugendliche besuchen die ganztägige Schulform ohne Übernachtung, 22 Kinder und Jugendliche nehmen das Schulzeitinternat in Anspruch, 13 Kinder und Jugendliche leben ganzjährig im Elisabethinum.

Weiter Infos zum Elisabethinum finden Sie HIER.

(© Elisabethinum)